150 Tote bei Rebellenangriff

Die humanitäre Lage ist katastrophal, unzählige Menschen sind auf der Flucht und die Spirale der Gewalt nimmt immer mehr zu. Bei dem jüngsten Angriff von Rebellen sterben mindestens 150 Menschen, darunter auch viele Kinder, über 200 Menschen werden verletzt. Die Regierung bittet um internationale Hilfe.

Pulverfass Sudan

Augenzeugen berichteten CNN am Donnerstag, dass Kämpfer der sudanesischen paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) am Mittwoch das Dorf Wad al-Nour im zentralen Bundesstaat Al-Jazira überfallen haben. Sie beschrieben Szenen des Schreckens und des Massakers, als über 40 bewaffnete Fahrzeuge das Dorf angriffen, schwere Waffen auf die Bewohner richteten und vorwiegend Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, töteten und verletzten.

Die Kämpfe toben nur wenige Kilometer entfernt weiter, und die verängstigten Dorfbewohner befürchten eine weitere Eskalation, berichtete ein Zeuge. Ein anderer Augenzeuge berichtete, dass die Toten und Verletzten noch immer gezählt werden müssen. „Bis jetzt haben wir mehr als 120 Menschen in einem Massengrab in der Mitte des Dorfes beerdigt“, sagte er.

In a village in Sudan, the militias committed a big massacre

Pray for Sudan 🇸🇩 pic.twitter.com/Jc6B6qC7Yb

— ONE (@One_Dawah) June 6, 2024

Das am Mittwoch in den sozialen Medien verbreitete und von CNN geolokalisierte Filmmaterial zeigt eine große Menschenmenge im Dorf Wad Al-Noura, die Dutzende von in Weiß gehüllten Leichen umringt, während Vorbereitungen für ihre Beerdigung getroffen werden. Ein weiteres Video soll zeigen, wie die RSF-Miliz mit schweren und mittelschweren Waffen auf das Dorf feuert.

Sowohl die sudanesische Armee als auch die RSF sehen sich seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 schweren Vorwürfen wegen Massakern an der Zivilbevölkerung ausgesetzt. In einer Erklärung vom Mittwoch bestätigte die RSF den Angriff und erklärte, es habe sich um einen Präventivangriff auf Lager der sudanesischen Streitkräfte (SAF) in Wad Al-Noura gehandelt, um einen geplanten Angriff der Armee zu verhindern.