Der FSV Mainz 05 mischt in der nächsten Saison im internationalen Geschäft mit. Die Mainzer machen sich gegen Leverkusen das Leben selbst schwer, profitieren aber von Leipzigs Patzer.
2:2 gegen Bayer: Mainz spielt nach VAR-Wahnsinn europäisch
Der FSV Mainz 05 hat sich im letzten Spiel von Xabi Alonso als Trainer von Bayer Leverkusen den Traum von Europa erfüllt. Die Mainzer trennten sich von Bayer im Saisonfinale der Fußball-Bundesliga in einem wilden Spiel mit VAR-Wahnsinn 2:2 (1:0) und verteidigten den sechsten Platz im Fernduell mit RB Leipzig. Die vor dem 34. Spieltag punktgleichen Sachsen verloren parallel gegen den VfB Stuttgart 2:3.
Der FSV hat sich zum ersten Mal seit neun Jahren wieder für den Europapokal qualifiziert und wird in der kommenden Saison an der Conference League teilnehmen. Alonso blieb hingegen als Bayer-Trainer im letzten Spiel ohne Sieg. Der Spanier verlässt den Vizemeister nach zweieinhalb Jahren. Es ist noch nicht bekannt, wohin der 43-Jährige wechseln wird.
Die Mainzer führten in der ersten Hälfte verdient durch ein Tor von Paul Nebel (35. Minute). Nach der Pause drehte Leverkusens Stürmer Patrick Schick mit einem Doppelpack das Spiel (49./Strafstoß/54.), bevor Nationalspieler Jonathan Burkardt per Elfmeter den Ausgleichstreffer erzielte (63.).
Vier Mainzer Tore in Hälfte eins, aber nur eines zählt
Die Mainzer spielten in der ersten Halbzeit vor 33.305 Zuschauern stark auf und waren Bayer in allen Belangen überlegen. „Nebel traf das leere Tor nicht, nachdem Leverkusens Schlussmann Lukas Hrádecký einen Schuss von Burkardt direkt vor die Füße des Offensivspielers abgewehrt hatte (7.). Dann begann der Mainzer VAR-Wahnsinn.“
Ein Tor von Nadiem Amiri wurde zunächst aufgrund einer knappen Abseitsposition im Vorfeld nach Ansicht der Videobilder aberkannt (15.). In der 30. Minute wurde ein Tor von Jae-Sung Lee nicht gewertet, ohne dass ein VAR-Eingriff erforderlich war.
Zwei Minuten später wurde erneut ein Tor erzielt, aber nach VAR-Überprüfung hatte Hrádecký bereits eine Hand auf dem Ball, als Hanche-Olsen schoss. Dennoch sagte man: „Aller guten Dinge sind vier.“ Der Treffer von Nebel wurde anerkannt.
Mainz bleibt bis zur Pause dominant
Nachdem Mainz in Führung gegangen war, spielten sie munter weiter und drängten auf das 2:0. Die Leverkusener schienen bereits gedanklich im Sommerurlaub zu sein. In der 40. Minute hatte Bayer’s Exequiel Palacios Glück, als er sich nach einem Foul von Stefan Bell mit einem Tritt revanchierte und dafür nur die Gelbe Karte sah.
Kurz danach gab es die erste und einzige bedeutende Chance in der ersten Halbzeit für Leverkusen. Der Flügelspieler Nathan Tella spielte den Ball an FSV-Torwart Robin Zentner vorbei, aber zu weit, so dass er ins Aus rollte.
In der achtminütigen Nachspielzeit erschien Amiri nach einem Ballgewinn plötzlich frei vor Hrádecký in der Leverkusener Hälfte. Der unplatzierte Schuss wurde jedoch vom Finnen zur Ecke abgewehrt. Die Tatsache, dass die Mainzer diese große Chance verpassten, würde sich noch als Folgenschwer erweisen.
Schicks Doppelpack schockt den FSV kurzzeitig
Wenig später nach Wiederanpfiff gab es einen doppelten Schock für den FSV. Hanche-Olsen foulte Schick im Strafraum. Der Tscheche verwandelte den Elfmeter sicher. Und es wurde noch schlimmer für die Mainzer, da Schick nach einer Flanke von Aleix Garcia per Kopf das 2:1 erzielte.
Die Gastgeber mussten sich kurz sammeln und hatten dann den Video-Assistenten einmal auf ihrer Seite, nachdem Lee im Strafraum vom eingewechselten Arthur zu Fall gebracht wurde. Den Strafstoß verwandelte Burkardt ins Tor.
Danach kämpften beide Teams auf gleicher Höhe. Möglicherweise aufgrund des Spielstands in Leipzig wagten die 05er nicht mehr das absolute Risiko. In der Nachspielzeit gab es großen Jubel auf den Rängen, da die Niederlage von Leipzig feststand. Auch ein später Treffer von Bell, der aufgrund eines Handspiels nach Videobeweis nicht zählte, änderte daran nichts.