Borussia Dortmund gewinnt 3:1 und sichert sich Tabellenplatz sechs mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Champions-League-Plätze.
Weihnachtskrise abgewendet: Dortmund siegt gegen Wolfsburg
Borussia Dortmund hat die befürchtete Weihnachtskrise auf beeindruckende Weise verhindert. Der BVB gewann das turbulente letzte Spiel des Jahres in der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (3:0) gegen den VfL Wolfsburg und liegt nun als Tabellensechster nur zwei Punkte hinter einem Champions-League-Platz in der dreiwöchigen Winterpause.
Im Falle einer Niederlage wäre das Team von Trainer Nuri Sahin auf den elften Platz zurückgefallen. Das wäre die schlechteste Weihnachtsbilanz seit der letzten Saison mit dem BVB-Heiligen Jürgen Klopp vor zehn Jahren gewesen. Das verhinderten jedoch die Tore von Donyell Malen (25. Minute), Maximilian Beier (28.) und Julian Brandt (30.) innerhalb von fünf Minuten. In der zweiten Halbzeit drohte das Spiel nach dem 1:3 durch Denis Vavro (58.) und einer Roten Karte für Pascal Groß (62.) noch einmal zu kippen.
Am Schluss waren jedoch 28.917 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen Arena Zeugen des ersten verdienten Auswärtssieges von Dortmund in dieser Bundesliga-Saison. Und auch die Revanche für das Pokal-Aus in Wolfsburg nur zwei Monate zuvor.
Sahins mutige Aufstellung
Der BVB-Trainer Sahin reagierte bereits vor dem Anpfiff sehr selbstbewusst auf die Serie ohne Siege im Dezember. Seine emotionale Kabinenansprache nach dem enttäuschenden 1:1 gegen 1899 Hoffenheim wurde am Freitag öffentlich («Seid ihr Gewinner-Typen?»). Am Sonntagabend entschied er sich für eine bedingungslos offensive Ausrichtung mit zwei Stürmern (Beier, Guirassy), drei offensiven Mittelfeldspielern (Malen, Brandt, Gittens) und nur einer Absicherung (Felix Nmecha) dahinter.
Der VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl gab ein Signal an beide Teams, indem er gleichzeitig von seinem Erfolgssystem der vergangenen Wochen abrückte und deutlich vorsichtiger agierte: Dortmund spielte sehr mutig und dominant, Wolfsburg dagegen gehemmt.
Bereits in der zweiten Minute vergab Brandt die erste Großchance für die Gäste. Zum Ende der ersten Halbzeit hatte der BVB bereits drei Tore erzielt und drei weitere Gelegenheiten vergeben, bevor der VfL überhaupt zu seiner ersten Torchance kam: Dortmunds Torwart Gregor Kobel hielt einen Kopfball von Mattias Svanberg aus kurzer Distanz (35.).
Nmecha gegen Nmecha
Hasenhüttl brachte zur Halbzeitpause zwei neue Stürmer ins Spiel und verlieh dem Abend damit eine familiäre Note. Denn nun stand der Wolfsburger Lukas Nmecha seinem Bruder Felix gegenüber, der 2023 für 30 Millionen Euro vom Volkswagen-Club zur Borussia gewechselt war.
Der langzeitverletzte Stürmer verpasste in der 48. Minute auch gleich die erste Gelegenheit, den VfL wieder ins Spiel zu bringen. Komplett alleine stehend scheiterte Nmecha an Kobel.
Der 26-Jährige holte später auch die Rote Karte für Groß heraus, als er den Dortmunder Nationalspieler zu einer Notbremse zwang. Der folgende Freistoß durch Vavro war kurz nach dem Anschlusstreffer durch den Slowaken die große Chance zum 2:3 (65.).
Wolfsburg hatte nun vier Angreifer auf dem Platz und war in der zweiten Halbzeit drückend überlegen. Für den BVB sprach jedoch, dass die knapp halbstündige Unterzahl eher die Sinne schärfte als Verunsicherung schuf. Brandt (65.) und Guirassy (69.) vergaben sogar noch gute Konterchancen zu einem vierten Tor.