Ein souveräner Sieg gegen Holstein Kiel, trotz unnötiger Spannung, sichert den Hessen den zweiten Platz in der Bundesliga.
Eintracht Frankfurt rückt auf Platz zwei vor
Eintracht Frankfurt ist jetzt der erste Bayern-Verfolger. Nach einem 4:2 (1:1)-Sieg gegen den Aufsteiger Holstein Kiel und einer erneut überragenden Leistung von Stürmer Omar Marmoush, haben sich die Hessen auf den zweiten Platz der Fußball-Bundesliga verbessert.
Nur vier Tage nach dem knapp verlorenen Europa-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen (3:3) machte Eintracht es erneut unnötig spannend. Nach Toren von Omar Marmoush (25. Minute) und Igor Matanovic (47.) glichen die Kieler durch Shuto Machino (31./Foulelfmeter/50.) zweimal aus.
Der sechste Saisontreffer von Marmoush (65.) und das 4:2 durch Tuta (74.) sorgten dennoch für ein gerechtes Ergebnis. Frankfurt war vor 15.034 Zuschauern das überlegene Team mit den klar besseren Möglichkeiten. Kiel wartet auch nach fünf Spieltagen weiterhin auf den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte.
Frankfurt schont fünf Spieler
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller tauschte zwischen den beiden internationalen Partien gegen Pilsen und Besiktas Istanbul (Donnerstag, 21.00 Uhr/RTL) gleich fünf Spieler aus, um Kräfte zu sparen. Trotz des Schonprogramms, das Spieler wie den Stürmer Hugo Ekitiké (Adduktoren-Probleme) und den tunesischen WM-Fahrer Ellyes Skhiri (auf der Bank) betraf, war immer noch ein enormer Qualitätsunterschied zwischen dem Bundesliga-Neuling und dem Europacup-Teilnehmer zu erkennen.
Bereits vor dem 1:0 hätte die Eintracht durch Eric Junior Dina Ebimbe (14.) und Marmoush (16.) in Führung gehen können. Die Entstehung des Tores verdeutlichte dann die große Diskrepanz: Auf der einen Seite ein Frankfurter Stürmer, den längst englische Premier-League-Clubs im Visier haben. Und auf der anderen Seite ein Kieler Verteidiger bei seinem vierten Bundesliga-Spiel.
Der robuste Marmoush vermied es bei einem Frankfurter Konter, sich mit seinem Gegenspieler Carl Johansson anzulegen, sondern setzte erfolgreich darauf, dass der Schwede beim entscheidenden Pass ins Leere rutschen würde. Auf diese Weise war der Weg zum Tor für den Ägypter frei.
Zwei strittige Zweikämpfe
Dass die Kieler wieder ins Spiel zurückfanden, lag hauptsächlich an zwei Namen: Machino und Schiedsrichter Tobias Stieler. Beim ersten umstrittenen Zweikampf zwischen Robin Koch und Lewis Holtby entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, den der Japaner sicher verwandelte. Ein zweites Tor von Machino nur fünf Minuten später (36.) wurde jedoch nicht gezählt, da der Bosnier Armin Gigovic angeblich den Brasilianer Tuta zuvor gefoult hatte. Zwei fragwürdige Entscheidungen in kurzer Zeit: Einmal profitierten die Kieler davon, einmal nicht.
Holstein kam jedoch auch nach dem zweiten Frankfurter Führungstreffer noch einmal zurück. Und erneut musste sich die Eintracht ärgern. Denn vor dem Doppelschlag von Matanovic und Machino hatte Marmoush schon wieder drei klare Chancen vergeben (45./45.+1/47.).
Dass die Kieler nach dem 2:2 keine neue Energie schöpfen konnten, lag letztendlich am Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams. Frankfurt konnte mit Spielern wie Mahmoud Dahoud und Mario Götze von der Bank kommen. Die Aufsteiger hingegen stießen an ihre Grenzen. Spieler wie Marmoush oder der dänische Nationalspieler Rasmus Kristensen konnten sie einfach nicht stoppen. Vor allem im Defensivverhalten waren sie zu schwach.