Es ist das erwartet umkämpfte Spiel zwischen den abstiegsbedrohten Clubs aus Heidenheim und St. Pauli. Am Ende jubeln die Gäste – auch dank eines Treffers vom Punkt.
Auswärts weiter stark: St. Pauli distanziert Heidenheim
Der FC St. Pauli hat durch einen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten etwas Luft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga bekommen, musste jedoch lange zittern. Die Hamburger gewannen zu Beginn der Rückrunde mit 2:0 (1:0) und distanzierten sich damit vom 1. FC Heidenheim. Es war der erste Erfolg für das auswärtsstarke Team von Trainer Alexander Blessin in diesem Jahr nach zwei vorherigen Niederlagen.
Heidenheim konnte jedoch nicht an den starken Start ins Jahr anknüpfen. Nach dem Sieg gegen den 1. FC Union Berlin (2:0) und dem spektakulären Last-Minute-Unentschieden bei Werder Bremen (3:3) mussten die Gastgeber mit Blick auf den angestrebten Klassenerhalt einen Rückschlag hinnehmen und rutschen auf den Abstiegsrelegationsplatz 16 ab.
Der kürzlich hochgelobte Winter-Neuzugang des Heidenheimers, Frans Krätzig, der seinen Gegenspieler im Strafraum zu Boden riss, leitete die Niederlage ein. Johannes Eggestein verwandelte den fälligen Elfmeter sicher vor 15.000 Zuschauern (25.) und in der Nachspielzeit sorgte Morgan Guilavogui für die Entscheidung (90. +2). Kurz zuvor wurde dem FCH jedoch der vermeintliche Ausgleich wegen einer Abseitsposition aberkannt.
Viel Kampf, kaum Chancen
FCH-Coach Frank Schmidt hatte seine Schützlinge darauf eingeschworen, die Grundtugenden abzurufen. «Es wird ein Spiel, in dem es um die kämpferischen Eigenschaften geht», hatte er gemutmaßt und hinzugefügt: «Wir wollen bestimmen, in welche Richtung dieses Spiel geht.»
Den Gastgebern gelang es jedoch selten, das Hinspiel mit 2:0 für sich zu entscheiden. St. Pauli hatte bei eisigen Temperaturen auf der Ostalb mehr Ballbesitz und auch die erste Großchance. Nach einer Hereingabe von Noah Weißhaupt fehlte Manolis Saliakas die nötige Präzision (10.). Knapper wurde es bei einem Abschluss von Eggestein, den FCH-Keeper Kevin Müller zur Ecke abwehrte (16.).
Heidenheim verursacht wieder einen Elfmeter
Im zweiten Duell behielt Eggestein dank seiner Nervenstärke vom Elfmeterpunkt aus die Oberhand. Krätzig hatte Saliakas gefoult und somit den vierten Elfmeter aus Heidenheimer Sicht in dieser Saison verursacht, in der vorherigen Saison waren es sogar zehn.
Pauli-Trainer Blessin hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der Aufsteiger auch beim ersten Treffen besser gewesen sei. Dann ließ er sich jedoch auskontern. Die Gäste waren beim Wiedersehen besser vorbereitet. Sie setzten nach der Führung weiter Druck. Philipp Treu verpasste es jedoch, aus aussichtsreicher Position nach etwas mehr als einer halben Stunde nachzulegen.
Der FCH konnte weder mit kreativen Ideen den Gegner unter Druck setzen noch präzise Zuspiele liefern. Nur bei Standards wurde es gelegentlich etwas gefährlicher.
Spannung bis zum Schlusspfiff
Schmidt reagierte in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit und brachte unter anderem Bayern-Leihgabe Paul Wanner. Doch auch mit dem Shootingstar kamen die Heidenheimer zunächst nicht in Fahrt. Obwohl sie nach dem Seitenwechsel mehr Ballbesitz hatten, mangelte es weiterhin an Entschlossenheit im Spiel nach vorne.
Der FC St. Pauli legte jedoch auch nicht sofort nach und musste bis zum Ende zittern. Trotzdem änderte sich nichts am vierten Auswärtssieg, da zunächst Maximilian Breunig im Abseits stand und auf der anderen Seite Guilavogui die letzten Zweifel beseitigte.