Deutschland und Frankreich nah am ESC 2025 in Basel. Lörrach hofft auf Gäste. Motto: «Grenzen überwinden».
ESC 2025 in Basel: Grenzen überwinden
Der Eurovision Song Contest (ESC) wird 2025 in Basel, ganz in der Nähe der deutschen Grenze, abgehalten. Basel, die drittgrößte Stadt der Schweiz, setzte sich im Wettbewerb gegen Genf durch, wie die Europäische Rundfunkunion (EBU) bekannt gab. Das Finale ist für den 17. Mai geplant.
Auch Süddeutschland hofft auf ein gutes Geschäft mit dem ESC
Auch die deutsche Grenzregion will vom ESC an der Grenze profitieren, zum Beispiel die Kleinstadt Lörrach, keine zehn Kilometer von Basel entfernt. Der parteilose Oberbürgermeister Jörg Lutz machte sich in dem Bewerbungsvideo der Stadt für den ESC vor der Haustür stark. «Aus dem Dreiländereck machen wir mit dem Eurovision Song Contest das 40 Länder-Eck», sagte er. In Lörrach könnten zum Beispiel viele Gäste übernachten. In Basel waren die Hotelpreise schon vor der Bekanntgabe auch für einfache Unterkünfte auf mehrere Hundert Euro pro Nacht emporgeschnellt.
Das Event wird in der St. Jakobshalle stattfinden, die für ihre Tennisturniere und andere Sportveranstaltungen bekannt ist. Die Halle bietet Platz für 12.000 Personen. Außerdem soll die Show in das nahegelegene Fußballstadion St. Jakob-Park übertragen werden, das Platz für 20.000 Zuschauer bietet. Die Stadt erwartet Kosten von etwa 30 bis 35 Millionen Franken (37 Mio Euro).
Grenzen überwinden in Basel
Das Motto heißt: «Grenzen überwinden». Wie das geht, lebt Basel seit Jahrzehnten vor: Die Stadt selbst grenzt unmittelbar an Deutschland und Frankreich, und die Gemeinden im Dreiländereck arbeiten so eng zusammen, dass Bewohner die Grenzen kaum noch wahrnehmen. «Der ESC verbindet und inspiriert, über alle Grenzen hinweg», hatte die Stadt bei ihrer Bewerbung geschrieben und sich mit ihrer «weltgewandten Szene» empfohlen.
„Das Motto ist auch passend für den ESC, bei dem sich in letzter Zeit immer mehr politische Spannungen gezeigt haben, wie zum Beispiel im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine oder dem Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen.“
Nemo brachte ESC in die Schweiz
Es war bereits seit dem Sieg von Nemo beim 68. ESC in diesem Jahr in Malmö klar, dass die Schweiz als Gastgeber fungieren würde. Beim Musikwettbewerb konkurrieren hauptsächlich öffentlich-rechtliche Medienorganisationen aus Europa, die Mitglieder der EBU sind, mit einem Lied um den Sieg. Der Gewinnerstaat richtet in der Regel den nächsten ESC aus.
Nemo siegte mit dem Lied «The Code». Die non-binäre Person, die weder als Mann noch als Frau identifiziert, behandelte darin ihren eigenen Werdegang. Nemo landete in der Gesamtwertung aus den Stimmen der Jurys in den Mitgliedsländern und des Publikums auf dem ersten Platz vor Kroatien. Der deutsche Sänger Isaak erreichte den 12. Platz.
Basel, die Heimat von Pharmakonzernen wie Roche und Novartis, ist bekannt für ihre kulturelle Bedeutung, unter anderem aufgrund ihrer legendären Fasnacht, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Sie ist Teil des Weltkulturerbes. International bekannt ist auch das Museum Fondation Beyeler für moderne und zeitgenössische Kunst in Riehen bei Basel.
Schweiz siegte beim ESC öfter als Deutschland
Für die Schweiz ist es der dritte ESC: Sie richtete den ersten Wettbewerb 1956 in Lugano aus und gewann auch mit Lys Assia. Der nächste Gastgeber war allerdings Frankfurt. Ein zweites Mal gewann die Kanadierin Céline Dion 1988 für die Schweiz und startete damit ihre internationale Karriere. Im folgenden Jahr fand der Wettbewerb in Lausanne statt. Deutschland hat bislang zweimal gewonnen: Nicole 1982 mit «Ein bisschen Frieden» und Lena Meyer-Landrut 2010 mit «Satellite».