Viele Fehlwürfe und erneut mehrere Ausfälle: Bei Deutschlands Basketballern läuft längst nicht alles rund. Dennoch gelingt der dritte Erfolg im dritten Vorbereitungsspiel.
Zittersieg nach Fehlstart: Basketballer im Supercup-Finale
Angeführt von einem starken Dennis Schröder hat Deutschland als Basketball-Weltmeister seine perfekte Bilanz in der Vorbereitung auf die EM beibehalten. Trotz einer sehr schwachen ersten Halbzeit gewann die Nationalmannschaft in München knapp mit 73:71 (28:35) und spielt am Samstagabend (20.45 Uhr/MagentaSport) um den Titel beim Supercup.
Schröder steuerte bei der Aufholjagd nach durchwachsenem Auftakt 22 Punkte, vier Rebounds und sechs Assists bei. Auch NBA-Jungstar Franz Wagner überzeugte nach verhaltenem Start mit 17 Zählern. «Wir sind total energielos ins Spiel gegangen, haben dann aber genug Energie gebracht, um das Spiel zu gewinnen», sagte Johannes Thiemann bei Magentasport.
Nachdem sie zwei Spiele gegen Slowenien gewonnen hatten, konnte das Team von Bundestrainer Alex Mumbru auch das dritte Spiel gegen einen starken Gegner vor der EM (27. August bis 14. September) für sich entscheiden – diesmal blieb es bis zur letzten Sekunde und dem letzten Wurf spannend.
Weiter Ausfälle für Mumbru
Beim Supercup tritt auch der EM-Goldfavorit Serbien mit NBA-Größe Nikola Jokic an. Der Titel wäre ein sportliches Ausrufezeichen. Trotzdem gibt es noch viel Luft nach oben für das Nationalteam. Johannes Voigtmann fehlte krankheitsbedingt, Maodo Lo und David Krämer waren angeschlagen. Mumbru konnte bisher in keinem Test alle Schlüsselspieler zusammen aufbieten.
Der Glanz des Weltmeisters von 2023 war vor Spielbeginn vor 11.500 Zuschauern zu sehen: Niels Giffey, der vor zwei Jahren zu den Goldmedaillengewinnern von Manila gehörte, wurde vom Verbandspräsidenten Ingo Weiss und seinem Vize Armin Andres geehrt. Der erfahrene Spieler spielt mittlerweile nicht mehr für die Nationalmannschaft.
Auch der Trainer von damals, Gordon Herbert, der jetzt Cheftrainer beim FC Bayern ist, war live im SAP Garden dabei. Er saß in der ersten Reihe in kurzen Hosen und mit Snacks in der Hand. Doch das Spiel in der ersten Halbzeit entsprach nicht den Glanzleistungen aus den Medaillenjahren.
Theis bei Comeback mit Problemen
Daniel Theis spielte zwar erstmals in diesem Sommer für das Nationalteam, jedoch wirkte der 33-jährige Center trotz anhaltender Knieschmerzen noch nicht wirklich agil und fit. Er hatte defensiv Schwierigkeiten mit dem starken NBA-Profi Alperen Sengün und vergab in der Offensive freie Wurfversuche.
Dürftige 28 Punkte brachte Deutschland in Halbzeit eins zusammen. Rhythmus und die nötige Dynamik fehlten vollkommen. «Wir kommen nicht in das Tempo, mit dem wir spielen wollen. Ich glaube, die kriegen zu viele Offensivrebounds. Wir müssen einfach mal einen Gang hochschalten», sagte Aufbauspieler Justus Hollatz.
Erst Supercup, dann Spanien-Duelle
Nach der Pause verbesserte sich die Leistung. Wagner und Schröder übernahmen die offensive Kontrolle, auch in der Verteidigung gab es Fortschritte. Bereits im dritten Viertel übernahm Deutschland bei 44:43 die Führung. Jungstar Wagner zeigte seine Entschlossenheit und heizte die moderne Münchner Arena weiter an. Das Spiel blieb bis zur letzten Minute spannend, aber Deutschland behielt in diesem knappen Duell die Nerven.
Nach dem Supercup stehen für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes noch zwei Testspiele gegen Titelverteidiger Spanien auf dem Programm, bevor es nach Tampere in Finnland geht. Am 27. August trifft die Mannschaft in ihrem ersten Spiel auf Montenegro. In der Gruppe B spielt Deutschland außerdem gegen Schweden, Litauen, Finnland und Großbritannien. Das Finale findet in der Hauptstadt Lettlands, Riga, statt.