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Tödlicher Absturz von Felix Baumgartner aufgeklärt

Unglück durch menschliches Versagen – technisches Gutachten bestätigt Kontrollverlust und falsche Flugtechnik.

Baumgartner war am 17. Juli in der Nähe des Badeorts Porto Sant’Elpidio ums Leben gekommen. (Archivbild)
Foto: Caroline Seidel/dpa

Fast drei Monate nach dem tödlichen Absturz des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner an der italienischen Adriaküste ist die Ursache für das Unglück geklärt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Stadt Fermo ist der Absturz mit einem motorisierten Gleitschirm auf menschliches Versagen zurückzuführen. Dies teilte Staatsanwalt Raffaelle Iannella auf dpa-Anfrage mit, zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

«Der Gleitschirm befand sich in einwandfreiem Zustand und wies keinerlei Mängel auf», teilte Iannella mit. Dies habe ein technisches Gutachten ergeben.

Während des Fluges kam es zu einem plötzlichen Höhenverlust, als eine Sturzspirale einsetzte. Der gebürtige Salzburger konnte den Schirm nicht mehr aus der Spirale lenken. Der Rettungsschirm wurde erst kurz vor dem Aufprall am Boden aktiviert.

Einstellung des Verfahrens beantragt

Das technische Gutachten ergibt nach den Worten von Iannella zudem, dass Baumgartner während der Dauer der Sturzspirale nicht die «vorgesehene Technik zur Wiederherstellung einer stabilen Fluglage» angewandt habe. Ein «konsequentes und kräftiges Ziehen» an der rechten Steuerleine hätte geholfen. Dies führte letztlich zum Kontrollverlust über das Fluggerät.

In den nächsten Tagen wird daher die Einstellung des Verfahrens beantragt, sagte Iannella. Das technische Gutachten wurde bereits an die Rechtsvertretung der Familie von Baumgartner übermittelt.

Baumgartner ist am 17. Juli in der Nähe des Badeorts Porto Sant’Elpidio gestorben. Er war dort mit seiner Lebensgefährtin im Urlaub. Er stieß gegen eine Holzhütte in einer Ferienanlage. Alle Versuche, ihn wiederzubeleben, waren erfolglos. Zunächst wurde vermutet, dass Baumgartner aufgrund eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Paraglider verloren hatte.

Weltbekannt für Sprung aus 39 Kilometern Höhe

Im Jahr 2012 sorgte Baumgartner, der bei seinem Tod 56 Jahre alt war, mit einem Sprung aus 39 Kilometern Höhe in der Stratosphäre auf die Erde weltweit für Schlagzeilen. Millionen von Menschen sahen live im Fernsehen und Internet zu, wie er sich in die Tiefe stürzte. Dabei erreichte der Österreicher eine Höchstgeschwindigkeit von über 1.300 Stundenkilometern.

dpa