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Baums Top-Comeback in Augsburg – Bayer im Alu-Pech

Sandro Wagner weg, Manuel Baum da – und wie! Der FC Augsburg trumpft gegen Champions-League-Schwergewicht Bayer Leverkusen auf. Wie hat das die Interimslösung bloß geschafft?

Glückliche Augsburger nach der Führung von Dimitrios Giannoulis.
Foto: Harry Langer/dpa

Manuel Baum, die Interimslösung nach der Trennung von Sandro Wagner, führte den FC Augsburg fünf Tage später zu einem 2:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen. Durch hohe Aggressivität und Coolness vor dem Tor setzten sie den Champions-League-Starter unter Druck. Das Fehlen von Alejandro Grimaldo war im Spielaufbau von Bayer deutlich spürbar.

Für das Heimspiel in der Königsklasse am Mittwoch gegen Newcastle United müssen Kasper Hjulmands Leverkusener von Anfang an präsent sein. Trotz des leidenschaftlichen Widerstands der Augsburger vor 30.000 Zuschauern hatten sie jedoch auch dreimal Pech mit dem Aluminium. Im Gegensatz dazu zeigten sich Dimitrios Giannoulis (6. Minute) und Anton Kade (28.) bei ihren Treffern für den erleichterten FCA abgeklärt.

«Imagewechsel zur Lachnummer der Liga»

Nach dem Ende des Experiments mit Trainer-Novize Wagner verschafften sich die Ultras der Augsburger auf der Tribüne erstmal Luft. Höhnisch gratulierten sie in Richtung Vereinsführung mit Bannern «zu 30.660 Mitgliedern, die ihr verarschen könnt» und einem «Imagewechsel zur Lachnummer der Liga».

Aus der grauen Maus FC Augsburg wollte Geschäftsführer Michael Ströll mit Wagners Hilfe eine grelle Maus machen. «Es sind Dinge, die wir uns gewünscht haben, so nicht aufgegangen, wie sie hätten aufgehen sollen. Da musst du dann auch handeln», erklärte Ströll die Freistellung.

Baum nach 2435 Tagen zurück

Baum, der Nachfolger von Wagner, wurde von der Kritik der Fans ausgenommen. 2435 Tage nach seinem letzten Einsatz als Augsburger Bundesligatrainer stand der Leiter Entwicklung & Fußballinnovation wieder an der Seitenlinie seines Herzensvereins. In einem schwarzen Pullover mit weißer Clubaufschrift begann Baum seine Kurzzeitmission als Interimslösung bis zum Jahresende – und wie!

Ein langer Pass in die Tiefe von Keven Schlotterbeck, der zum ersten Mal Kapitän war, brachte die Leverkusener Abwehr in Verlegenheit. Ernest Poku konnte den Schuss von Giannoulis, der durchgestartet war, nicht mehr rechtzeitig klären.

Claude-Maurice trickst fast Flekken aus

«Es ist mit Sicherheit so, dass eine Verunsicherung da ist. Aber wir haben das recht schnell wieder hinbekommen», erzählte Baum vor dem Spiel. Dafür reichten offenbar drei personelle Änderungen, schnelles Umschalten und frischer Elan der Augsburger Spieler.

Leverkusen, das vier Tage nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale auf Grimaldo verzichten musste, wurde kontinuierlich überwältigt. Alexis Claude-Maurice (26.) scheiterte mit einem Heber über Bayer-Keeper Mark Flekken noch an der Latte, eine Flanke von Giannoulis versenkte Kade kurz darauf mit dem Kopf.

Bayer wirkte lange Zeit schläfrig. Die beste Gelegenheit in der ersten Halbzeit hatte Patrik Schick (44.), dessen Kopfball aus fünf Metern am rechten Pfosten landete. Nach der Pause drängten die Gäste regelrecht in den Strafraum der Augsburger. Doch auch Eliesse Ben Seghir (65.), der eingewechselt wurde, hatte kein Glück mit seinem Lattenschuss. Nathan Tella (75.) machte es mit seinem Aluminiumtreffer nicht besser.

dpa