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Bayer-Boss: Öffentliches Werben um Wirtz schadete FC Bayern

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro ist froh, dass Florian Wirtz nicht zu den Bayern gewechselt ist. Und er glaubt auch, einen Grund für die Absage von Wirtz zu kennen.

Leverkusen-Boss Fernando Carro (M) ist froh, dass Florian Wirtz (l) nicht zum FC Bayern gewechselt ist.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Das öffentliche Werben der Clubspitze des FC Bayern um Florian Wirtz hat nach Ansicht von Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro die Transferchancen der Münchner verringert. «So etwas gehört sich eigentlich nicht. Mich hat es mehr gewundert als gestört, dass die öffentlich so aggressiv waren. Aber ich glaube, dass es gegenüber Florian und seinen Eltern nicht geholfen hat», sagte Carro der «Welt am Sonntag». 

Die Bayern hatten versucht, Fußball-Nationalspieler Wirtz intensiv zu werben und waren zeitweise auch öffentlich optimistisch, den Jungstar von einem Wechsel nach München zu überzeugen. Im Frühjahr wurde er von Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen wegen eines Transfers kontaktiert, sagte Carro. Er lehnte jedoch Verhandlungen ab.

Danach habe es keine konkreten Gespräche mehr gegeben. «Die Bayern waren anscheinend überzeugt, dass sich Florian für sie entscheiden würde. Ich habe ihnen gesagt: Wir haben da andere Informationen», sagte Carro.

Carro: Verstehe BVB-Chef Watzke nicht

Wirtz entschied sich für einen Wechsel zum FC Liverpool. Angeblich kassiert Bayer Leverkusen für den Transfer eine Ablöse von rund 140 Millionen Euro. «Es schmerzt immer noch, aber man gewöhnt sich dran. Man wünscht Florian nur das Allerbeste», sagte Carro. 

Carro sei froh, dass Wirtz nicht zu den Bayern, sondern ins Ausland gewechselt sei. Da habe er auch eine andere Meinung als DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke. «Ich verstehe nicht, dass er sich als Chef von Borussia Dortmund gefreut hätte, wenn Wirtz nach München gegangen wäre. Dann wären die Bayern noch stärker gewesen. Ich will eine spannende Bundesliga», sagte Carro.

Der Vater und Berater von Florian Wirtz hatte jüngst im «Spiegel» gesagt, für die Entscheidung seines Sohnes sei bei einem ähnlichen Angebot im Vergleich zum FC Bayern vor allem Liverpools Trainer ausschlaggebend gewesen. «Arne Slot hat seine Spielphilosophie, die Mannschaftstaktik im Ballbesitz und Pressing vorgestellt und wie Florian darin seine Stärken entfalten kann. Das hat Florian entscheidend beeindruckt», sagte Hans-Joachim Wirtz.

dpa