Devin Booker: "Wir sind bereit. Wir haben nie aufgegeben. Ich könnte nicht stolzer sein auf das Team."
FC Bayern Basketball siegt überraschend gegen Real Madrid,zeigt beeindruckende Aufholjagd und begeistert Fans und Spieler.
Der überraschende Auftaktsieg in der Euroleague soll die Basketballer des FC Bayern auf eine neue Ebene heben. Nach dem 97:89 gegen den Titelfavoriten Real Madrid zum Start in die europäische Königsklasse lobte Trainer Gordon Herbert seine Profis für deren beherzte Aufholjagd: «Es gab einem Moment im dritten Viertel, da hätten wir aufgeben und auseinanderfallen können. Aber wir haben uns zusammengerissen. Das war riesig. Das war riesig auf dem Weg dahin, ein Team zu werden.»
Der deutsche Meister holte einen Zehn-Punkte-Rückstand auf und überstand gegen den Vorjahresfinalisten und dreimaligen Champion der Euroleague auch die hitzige Schlussphase. «Besser geht es nicht», sagte Center Devin Booker. «Wir haben nie aufgegeben. Ich könnte nicht stolzer sein auf das Team.»
Nachdem die Münchner in der vorigen Saison international arg enttäuscht hatten, soll mit Weltmeister-Coach Herbert und einigen neuen Spielern – darunter der gegen Real überragende Spielmacher Shapazz Napier als Topscorer (25 Punkte) – in der Euroleague mindestens ein Playoff-Platz herausspringen. Auf die Frage, welches Signal von diesem Erfolg gesendet werden könnte an die Konkurrenz, antwortete US-Routinier Booker: «Wir sind bereit. Wir sind bereit.»
Großer Ärger um Tribünen-Fauxpas
Nicht alle konnten rund um das erste Spiel der Basketballer im SAP Garden behaupten, dass alles glatt lief: Einige Tribünen, die in der neuen Halle im Olympiapark ganz nah am Spielfeld vorgesehen waren, waren zum großen Ärger der Bayern nicht rechtzeitig fertig. Es wurde sogar befürchtet, dass die Partie in dieser Woche abgesagt werden müsste. Allerdings konnten noch provisorische Tribünen und Podeste organisiert werden, sodass das Spiel wie geplant stattfinden konnte.
Es war notwendig, dass mehrere hundert Zuschauer auf andere Plätze umgebucht wurden. Auch Prominente wie der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, der aktuelle Club-Chef Herbert Hainer sowie die Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich und Serge Gnabry saßen auf simplen Stühlen anstelle von luxuriösen Sesseln. Es bleibt unklar, bis wann die Mängel in der Halle behoben werden.
Sorgenfall statt Prestige-System
Die Bayern, die nur Mieter in der von Red Bull gebauten und betriebenen Halle sind, nannten in einer Mitteilung «bauliche Verzögerungen und technische Probleme mit dem innovativen Tribünensystem» als Grund für den Schlamassel. Eigentlich sollte jenes System, das es so weltweit noch nicht gibt, einer der Hingucker im SAP Garden sein.
«Der FC Bayern Basketball arbeitet mit dem Betreiber der neuen Arena mit Hochdruck daran, möglichst zeitnah seine weiteren geplanten Heimspiele im SAP Garden im ursprünglich vorgesehenen Basketball-Setup durchzuführen», hieß es weiter. Das nächste Euroleague-Heimspiel in der neuen Halle ist für 17. Oktober gegen Paris vorgesehen.