Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Bayern demontiert Kiel mit 6:1 und übernimmt Tabellenführung

Eine Neuauflage der Pokalsensation für Kiel bleibt aus. Der FC Bayern fügt dem Liga-Neuling eine klare Pleite zu. In der Tabelle steht der FCB wieder oben – und ist bereit für die Königsklasse.

Bayerns Harry Kane (l-r) behauptet den Ball gegen Kiels Finn Porath.
Foto: Gregor Fischer/dpa

Der FC Bayern hat durch einen überzeugenden Sieg beim Bundesliga-Neuling Holstein Kiel die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga übernommen. Vor dem Champions-League-Auftakt am Dienstag gegen Dinamo Zagreb (21.00 Uhr/DAZN) gab der Rekordmeister dem weiterhin sieglosen Nord-Club beim 6:1 (4:0) eine Lektion. Der FCB führt nun nach drei Spieltagen mit zwei Punkten Vorsprung vor Dortmund und Leipzig.

Vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion hatten die Gäste die komplett überforderten Kieler keine Chance. Der Jungstar Jamal Musiala reagierte mit seinem Tor nach 14 Sekunden auf die jüngste Kritik des TV-Experten Dietmar Hamann. Harry Kane traf dreimal (7./43. und 90.+1/Foulelfmeter), dazu kam ein Eigentor von Kiels Nicolai Remberg und ein Treffer von Neuzugang Michael Olise (65.), was die gelungene Generalprobe für die Königsklasse abrundete. Kiel erzielte durch Armin Gigovic lediglich den Ehrentreffer (82.).

Sané zurück beim FCB

„Für den FCB war es ein perfekter Samstagabend. Die Bayern-Fans, die mitgereist waren, waren erleichtert zu sehen, wie sich der Offensivspieler Leroy Sané vor dem Spiel auf dem Platz vorbereitet hatte. Der Fußball-Nationalspieler war nach seiner Leistenoperation zum ersten Mal wieder im Kader. Allerdings musste sich der 28-jährige Offensivspieler zunächst mit der Bank zufriedengeben. Und dort verbrachte er auch die gesamten 90 Minuten.“

Trainer Vincent Company setzte im Gegensatz zu Sané ohne Überraschung auf den Tempo-Dribbler Musiala. Nachdem er nicht für den Ballon d’Or berücksichtigt wurde, was in München auf viel Unverständnis stieß, beschäftigte sich der Club unter der Woche mit der Kritik von TV-Experte Hamann an Musiala.

Der Ex-Profi hatte den 21-Jährigen als «Einzelspieler» und «Alleinunterhalter» bezeichnet. Beim TV-Sender Sky hatte er seine Kritik etwas abgemildert. «Musiala ist wahrscheinlich der beste Dribbler Europas oder der Welt, aber meiner Meinung nach stimmt die Balance im Moment nicht. Wenn er das eine oder andere Mal mehr den Kopf hochnehmen und den Mitspieler einsetzen würde, wäre wahrscheinlich mehr geholfen», sagte Hamann.

Musiala antwortet auf Kritik

Musiala war nicht besonders beeindruckt. Sein Tor war laut dem Datenanbieter Opta das drittschnellste Tor des Clubs in der Bundesliga-Geschichte. Musiala ist jedoch noch weit vom Liga-Rekord entfernt. Ex-Profi Karim Bellarabi (2014) und Kevin Volland (2015) von Union Berlin teilen sich den Bestwert von neun Sekunden.

Bayern spielte danach in einem Rausch. Kane setzte nach seinem Doppelpack beim 2:0 der Engländer gegen Finnland in der Nations League in der Liga fort. Seine beiden Tore in bester Stürmer-Manier und das Eigentor von Remberg führten zum klaren Halbzeitstand von 4:0.

Kiels Rapp gesperrt auf der Tribüne 

Marcel Rapp, der rotgesperrte Trainer von Kiel, musste auf der Tribüne mit seinen unterlegenen Spielern leiden. Die Fans des Aufsteigers hatten vor dem Spiel eine weitere Sensation erhofft. Im vorherigen ersten Pflichtspiel-Duell der beiden Teams hatte der Nordclub 2021 in der zweiten Runde des DFB-Pokals überraschend die Bayern aus dem Wettbewerb geworfen.

Kiel war auch in der zweiten Hälfte weit entfernt von einer Sensation. Trotz Benedikt Pichlers Kopfball an die Latte (47.). Timon Weiner, Kiels gut aufgelegter Torwart, verhinderte auf der anderen Seite zunächst den nächsten Gegentreffer. Die Bayern spielten ruhig durch die Arena, während Kiel kaum noch Gegenwehr leistete. Michael Olise, der eingewechselt wurde, erhöhte auf 5:0. Selbst nach dem Ehrentreffer der Kieler hätte Ex-Bayern-Stürmer Fiete Arp mit einem Schuss an die Latte verkürzen können. Doch Kane stellte den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her, indem er per Elfmeter traf.

dpa