Münchnerinnen siegen dank Doppelschlag gegen Bayer Leverkusen vor 57.762 Zuschauern in der Allianz Arena.
FC Bayern München eröffnet Bundesliga-Saison mit Heimsieg vor Rekordkulisse
Der FC Bayern München hat die Bundesliga-Saison mit einem Heimsieg eröffnet, indem sie Bayer Leverkusen vor 57.762 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Allianz Arena mit 2:0 (0:0) besiegten. Vanessa Gilles (76. Minute) und Klara Bühl (77.) erzielten die Tore nach einem zähen Auftritt.
Von den Münchnerinnen kam anfangs überraschend wenig. Vor der Halbzeitpause gab es kaum Chancen. Kreativität? Fehlanzeige. Das Star-Ensemble um die spät eingewechselte Lena Oberdorf schien zuweilen ohne Ideen und Orientierung zu sein. Nur Nationalstürmerin Lea Schüller hatte in der zweiten Minute die Führung auf dem Fuß, traf jedoch das Außennetz. An der Seitenlinie verschränkte der neue Bayern-Trainer José Barcala sichtlich genervt die Arme, und von einem meisterwürdigen Auftritt war sein Team vor der Pause weit entfernt.
Besser machte es Bayer. «Wir fahren nicht als Touristen dorthin», hatte Leverkusens Trainer Roberto Pätzold vor dem Auftritt in München gesagt, «wir wollen ein geiles Spiel abliefern». Eine Vorgabe, die seine Elf vor allem in der ersten Halbzeit fast schon perfekt umsetzte. Defensiv präsentierte sich der Vorjahres-Vierte sicher, offensiv teils kombinationsfreudig.
Immer wieder Wamser
Vor allem Carlotta Wamser, die vor der Saison von Eintracht Frankfurt verpflichtet wurde, leitete die Leverkusener Angriffe immer wieder von der rechten Abwehrseite aus ein. Lediglich im Strafraum fehlte es den Gästen an einigen Ideen. Die beste Gelegenheit vergab Ruby Grant nach 20 Minuten, als sie am gut reagierenden Ena Mahmutovic im Bayern-Tor scheiterte. Lilla Turanyi hatte Pech, dass Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer ihr nach einem Trikotzerren von Magdalena Eriksson einen Foulelfmeter verweigerte.
«Tatsächlich läuft es heute noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben», sagte Bayerns verletzt fehlende Giulia Gwinn im Halbzeit-Interview der ARD. Ob es an den vielen Fans lag, unter ihnen auch Fußball-Prominenz wie Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus und DFB-Präsident Bernd Neuendorf? «Vor so einer Kulisse spielen wir auch nicht alle Tage», bemerkte die DFB-Kapitänin, Leverkusen spiele befreiter auf.
Gwinn bleibt förmlich das Herz stehen
Ihr sei bei mehreren Gäste-Aktionen «das Herz stehen geblieben», ergänzte die 26-Jährige. «Ich hoffe, dass wir in der zweiten Halbzeit mit einem anderen Gesicht rauskommen.» Zumindest reagierte Barcala auf den matten Auftritt, Flügelflitzerin Klara Bühl kam für Schüller – und mit ihr deutlich mehr Frische und Tempo ins aber weiter fehleranfällige Bayern-Spiel.
Immerhin: die Münchnerinnen dominierten das Spielgeschehen stärker, als Top-Torjägerin Pernille Harder eingewechselt wurde, setzte Barcala ein weiteres Zeichen. Die Führung hätte nach 68 Minuten jedoch Jovana Damnjanovic erzielen können, die nach einer Hereingabe von Carolin Simons nur die Latte traf. Innenverteidigerin Gilles machte es besser, als sie nach einem Eckstoß von Bühl die Führung einköpfte. Kaum war die Torhymne abgespielt, musste die Stadionregie sie erneut starten lassen: Damnjanovic legte für Bühl auf, die aus fünf Metern locker vollendete.