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Bayern halten Leverkusen-Druck stand und marschieren weiter

Im Bundesliga-Spitzenduell bleiben die Bayern lange ohne Torschuss und sind klar unterlegen, holen aber einen Punkt. Die Meisterschaft scheint entschieden. Bayer-Coach Alonso verzockt sich erneut.

Leverkusen und die Bayern schenkten sich im Spitzenspiel nichts.
Foto: Marius Becker/dpa

Auch die taktische Finesse von Meistercoach Xabi Alonso hat in der Fußball-Bundesliga nicht für mehr Spannung im Titelrennen gesorgt. Bayern München marschiert nach dem glücklichen 0:0 gegen den Titelverteidiger Bayer Leverkusen scheinbar unaufhaltsam in Richtung 34. Meisterschaft. Nach 22 Spieltagen liegt das Team von Trainer Vincent Kompany weiterhin acht Punkte vor der Werkself, die zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg blieb. Zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft hat noch keine Mannschaft einen so großen Vorsprung eingebüßt.

Alonso blieb im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel zwar auch im sechsten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club als Trainer unbesiegt. Auch ein Griff in die Trickkiste vor dem Spiel brachte seinem überlegenen Team aber nicht den dringend benötigten Sieg. Seine Torjäger Patrik Schick und Victor Boniface ließ der Baske auf der Bank. Erst in der Nachspielzeit kam Schick ins Spiel. Trotzdem hatte Bayer zahlreiche Chancen, um das Spiel zu entscheiden. In der Nachspielzeit vergab Florian Wirtz den Siegtreffer.

Vor den Augen von Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel spielte vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena auch ohne nominelle Spitze nur der Tabellenzweite. Der Treffer für Bayer wollte jedoch nicht fallen. Die Bayern hatten bis zum Schlusspfiff keine echte Torchance. Vincent Kompany dürfte dies herzlich egal sein. Der Belgier steht vor seiner ersten deutschen Meisterschaft in seiner Premierensaison als Bayern-Trainer.

Duell Wirtz gegen Musiala geht an den Leverkusener

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Schick (14 Saisontore) und Bayerns Super-Torjäger Harry Kane (21) fand nicht wirklich statt. Doch es gab noch das Aufeinandertreffen der beiden besten deutschen Fußballer: Bayers Florian Wirtz und Münchens Jamal Musiala, der seinen Vertrag bis 2030 verlängert hatte. Auch für den Edeltechniker der Gäste hatte sich Alonso etwas überlegt.

Der Innenverteidiger Jonathan Tah rückte teilweise weit aus der Viererkette heraus und störte Musiala manchmal schon kurz vor dem Bayern-Strafraum bei der Ballannahme. Das durchaus manchmal harte Einsteigen Tahs gegen seinen Nationalmannschaftskollegen blieb jedoch vorerst ohne Konsequenzen in Form einer Karte.

Vielleicht auch aufgrund der einschüchternden Sonderbewachung für Musiala war es zunächst Wirtz, der in Erscheinung trat und mit einigen Traumpässen seinen Sonderstatus verdeutlichte. Leverkusen hatte auch nach 20 Minuten die erste große Möglichkeit, als Jeremie Frimpong an die Latte köpfte, nachdem Wirtz zuvor aus spitzem Winkel nur Manuel Neuer im Bayern-Tor getroffen hatte. Nur vier Minuten später war es Nathan Tella, der am Querbalken scheiterte. Die Führung Leverkusens lag in der Luft.

Spiel auf das Bayern-Tor

Die Bayern hielten die Null jedoch, indem sie mit Glück und Geschick verteidigten und alle brenzligen Situationen überstanden. Im Angriff kam erwartungsgemäß wenig vom Rekordmeister, der angesichts der Tabellensituation nicht unbedingt zum Siegen gezwungen war. In der gesamten ersten Halbzeit gelang es den Gästen nicht, auch nur einen Torschuss abzugeben.

Das Spiel auf ein Tor setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Auch ein Vierfachwechsel von Kompany nach fast 70 Minuten brachte keine Entlastung. Zu diesem Zeitpunkt stand es in der Torschussstatistik bereits 11:0 für die Werkself. Die Bayern verteidigten jedoch weiterhin fleißig und geduldig und mussten zudem lange auf weitere personelle Herausforderungen von der Bayer-Bank warten.

Schon beim 0:0 in der Vorwoche gegen den VfL Wolfsburg wurde Alonso für seine Rotation kritisiert. In Wolfsburg war Wirtz erst spät eingewechselt worden.

dpa