Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Friedhelm Funkel übernimmt Trainerposten beim 1. FC Köln

Der 71-Jährige soll den Verein zurück in die erste Liga führen. Funkel freut sich auf die Aufgaben und ist überzeugt, das Ziel zu erreichen.

Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln zum Aufstieg führen.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Es gibt einen Führungswechsel mitten im Aufstiegsrennen: Friedhelm Funkel, ein Trainer-Urgestein, wird den kriselnden 1. FC Köln in die erste Liga führen. Der 71-Jährige hat einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Spielzeit erhalten, wie der FC bekannt gab. Der Fußball-Zweitligist hat auch bestätigt, dass er sich zwei Spieltage vor dem Saisonende von dem bisherigen Trainer Gerhard Struber und dem Sportgeschäftsführer Christian Keller getrennt hat.

Rückkehrer Funkel wird am Freitag im Spiel beim 1. FC Nürnberg und eine Woche später daheim gegen den 1. FC Kaiserslautern auf der Bank des Tabellenzweiten sitzen. Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmend darüber berichtet. Thomas Kessler übernimmt als Sportdirektor die sportliche Leitung. Er bezeichnete die Verpflichtung von Funkel als «Wunschlösung». 

«Der FC ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich. Es geht ab jetzt darum, in den verbleibenden zwei Spielen alles zu mobilisieren, den Glauben an die eigene Stärke wiederzufinden und den Aufstieg gemeinsam zu schaffen», sagte Funkel. Er freue sich auf die Aufgaben und sei überzeugt, das Ziel zu erreichen. 

«Zwei absolute FC-Kenner»

«Unsere Entscheidung ist das Ergebnis einer eingehenden Analyse der sportlichen Entwicklung in den letzten Wochen. Angesichts der noch immer großen Chance auf den direkten Wiederaufstieg müssen wir alles daransetzen, diese Chance auch zu nutzen», begründet FC-Präsident Werner Wolf die Entscheidung. «Es braucht dafür jetzt neue Impulse. Die haben wir nicht mehr gesehen.» Kessler und Funkel seien «zwei absolute FC-Kenner». 

Keller erklärte laut Vereinsmitteilung, dass eine kurzfristige Änderung auf der Trainerposition nicht mittragen «konnte und wollte», da diese nicht seinen Überzeugungen und Werten entsprochen hätte. Struber betonte: «Jetzt, da die Ziellinie vor Augen ist und wir noch dazu aussichtsreich dabei sind, tut die Entscheidung besonders weh. Ich wünsche dem Team und dem gesamten Club für die verbleibenden Spiele maximalen Erfolg.»

Aufstiegsexperte zum dritten Mal beim FC

Für Funkel ist es bereits das dritte Mal, dass er als Trainer in Köln tätig ist. Im Jahr 2003 führte er die Domstädter bereits einmal in die Bundesliga. Im Jahr 2021 konnte er sie vor dem Abstieg bewahren. Insgesamt hat Funkel bereits sechsmal den Aufstieg in die Bundesliga geschafft – öfter als jeder andere Trainer.

Er war überraschend mit Kaiserslautern in das DFB-Pokalfinale der vergangenen Saison eingezogen. Eigentlich galt seine Karriere als Profitrainer bereits als beendet.

Nur fünf Punkte aus fünf Spielen

Keller war seit April 2022 beim FC im Amt, während Struber im vergangenen Sommer mit dem Ziel des Wiederaufstiegs angetreten war. Zweifel daran, dass der Österreicher die Kölner tatsächlich zurück in die erste Liga führen könnte, häuften sich jedoch in letzter Zeit. Die Geißböcke holten nur fünf Punkte aus den letzten fünf Spielen, verloren die Tabellenführung und blieben spielerisch hinter den Erwartungen zurück.

Die Kölner sind nach 32 von 34 Spieltagen in der Tabelle auf dem zweiten Platz. Der Abstand zum Spitzenreiter Hamburger SV beträgt einen Punkt, während der Vorsprung auf die SV Elversberg auf dem Relegationsplatz und den SC Paderborn auf dem ersten Nichtaufstiegsplatz jeweils drei Punkte beträgt.

Großer Frust nach Remis gegen Regensburg

Besonders das enttäuschende 1:1 (0:0) gegen den damit abgestiegenen SSV Jahn Regensburg am Samstagabend schlug bei Mannschaft und Fans auf die Stimmung. Von den Rängen hatte es anschließend mitunter «Struber raus»-Rufe gegeben. Auch das Aus von Keller war gefordert worden. Der Sportchef hatte dem Trainer nach der Partie noch das Vertrauen ausgesprochen – und damit wohl auch sein eigenes Schicksal besiegelt.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Kölner sich im Aufstiegsrennen von einem Trainer trennen. Im Frühjahr 2019 musste Markus Anfang gehen. In der Folge führte Interimstrainer André Pawlak den Club in die erste Liga. Funkel soll es ihm nach Vorstellung der Vereinsführung nun möglichst gleichtun.

dpa