Du schreibst zuerst. Wartest. Nichts kommt zurück. Dein Kopf spielt verrückt – warst du zu anhänglich? Zu direkt? Wenn dir das bekannt vorkommt, lohnt sich ein Blick auf deinen Bindungsstil. Denn wie wir lieben, hat oft mehr mit unserer Kindheit zu tun, als uns bewusst ist. In diesem Beitrag erfährst du, was hinter den vier Bindungsstilen steckt – sicher, ängstlich, vermeidend und ängstlich-vermeidend – und warum sie dein Liebesleben beeinflussen. Plus: 5 konkrete Tipps, wie du alte Muster erkennst und heilst. Damit du endlich liebst, ohne dich selbst zu verlieren.
Warum du dich immer wieder in die Falschen verliebst – und was das mit deiner Kindheit zu tun hat

Stell dir vor du sitzt auf dem Sofa, das Handy in der Hand. DU hast mal wieder zuerst geschrieben – vor einer Stunde – doch keine Antwort. Du wirst nervös und denkst: Hab ich was Falsches gesagt? Bin ich zu anhänglich? Mag er oder sie mich überhaupt?
Kommt dir bekannt vor?
Wilkommen in der Welt der Bindungsstile – dem psychologischen Plot-Twist, der deine ganze Love-Story schreibt! Es gibt 4 Bindungsstile – das meint die Art und Weise, wie wir uns in einer Beziehung mit Menschen verbinden
Der sichere Typ: Diese Leute sind das, was man sich heimlich wünscht, aber selten trifft. Sie sind entspannt, lieben ohne Drama, haben keine Angst vor Nähe – aber auch kein Problem mit Alleinsein. Keine Spielchen, kein Ghosting. Einfach stabil. Fast zu schön, um wahr zu sein, oder?
Der ängstliche Typ: Diese Menschen, haken dreimal nach, grübeln stundenlang über eine Nachricht und machen sich ständig Sorgen, verlassen zu werden. Sie wollen Liebe – sofort, tief und dauerhaft – doch sie haben immer das Gefühl, dass sie sie verlieren könnten und verlieren darüber schnell die Nerven.
Der vermeidende Typ: Sie wirken cool, distanziert, fast schon unnahbar. Sobald es ernst wird, ziehen sie sich zurück. Gefühle? Lieber nicht. Nähe? Nur bis zu einem bestimmten Punkt. Sie tun so, als wäre ihnen der Beziehungsstress egal, halten ihre Gefühle unter Verschluss und lösen sich in Luft auf, wenn es an der Zeit ist, über Gefühle zu sprechen.
Ängstlich-vermeidend (auch bekannt als Heiß-und-Kalt): Dieser Typ ist wild. Nähe macht ihnen Angst, Alleinsein aber auch. An einem Tag sind sie voll dabei, am nächsten Tag sind sie wieder weg. Sie wollen Liebe, geraten aber in Panik, wenn sie sie bekommen. Diese Menschen stecken oft in einer emotionalen Achterbahnfahrt fest – und du fährst vielleicht mit.
Der eigene Beziehungsstil ist in der Kindheit verwurzelt und meist abhängig davon, wie deine Eltern oder Bezugspersonen mit dir umgegangen sind. Aber er muss dein Leben nicht bestimmen. Wenn du also immer hinter den falschen Leuten her bist, ist es vielleicht an der Zeit, nach innen zu schauen. Wenn du also ständig auf toxische Menschen reinfällst oder aus Angst vor Nähe wegrennst, liegt es vielleicht nicht an „den anderen“, sondern an deinem Muster. Und Muster kann man durchbrechen.
Dafür hier 5 Tipps, die du direkt ausprobieren kannst:
- Muster erkennen: Manchmal macht man Dinge automatisch – wie klammern oder sich zurückziehen. Versuch mal hinzuschauen, wann du das machst und warum. Das zu erkennen, verändert schon ganz viel.
- Ruhig bleiben, wenn’s stürmt: Statt direkt zu reagieren, erstmal tief durchatmen und vielleicht kurz was aufschreiben.
- Ehrlichkeit, ohne Drama: Versuche deine Gefühle und Bedürfnisse offen zu kommunizieren, ohne Vorwürfe. Kein Schmollen, kein Ausflippen, einfach klar sagen, was man braucht.
- Mit sicheren Menschen verbinden: Menschen, die emotional stabil sind, tun richtig gut und man kann von ihnen ganz schön was lernen.
- Geduldig mit dir selbst sein: Heilung passiert nicht über Nacht. Es ist okay, nicht immer alles sofort zu können. Sei sanft mit dir, so wie du es bei deiner besten Freundin wärst. Jeder kleine Schritt zählt.
Und nein, du wirst dadurch nicht langweilig. Du wirst nur jemand, der endlich liebt, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Klingt nach einem Happy End, oder?