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Bob-Anschieber Simon Wulff: B-Probe positiv getestet

Anwalt bestätigt Fund von Methylhexanamin. Entscheidung über Teilnahme an Olympia hängt von Analysen ab.

Anschieber Simon Wulff ist derzeit freigestellt.
Foto: Roman Koksarov/dpa

Im Dopingfall des Bob-Anschiebers Simon Wulff ist auch die B-Probe positiv. Wie die «Sächsische Zeitung» berichtet, bestätigte sich laut Wulffs Anwalt Thomas Summerer der Fund der Substanz Methylhexanamin. «Nach wie vor ist es uns unerklärlich, was die Quelle der Kontamination sein könnte», sagte der Anwalt. Mit einer Entscheidung rechne er frühestens im Mai.

Der 24-jährige Anschieber des Olympiasiegers Francesco Friedrich wurde bei einer Wettkampfkontrolle am 7. Dezember positiv auf die nur im Training erlaubte Substanz getestet. Diese Substanz ist in sogenannten Schlankmachern und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten und gehört mittlerweile zu den am häufigsten in Dopingproben gefundenen Stimulanzien.

Die Suche nach der Quelle

«Wir lassen deshalb derzeit einige Nahrungsergänzungsmittel, die mein Mandant eingenommen hat, analysieren, um entlastende Umstände aufzuspüren», sagte Summerer. Die Kosten dafür muss Wulff selbst tragen, der internationale Verband verweigerte laut des Anwalts eine Unterstützung.

Ob Wulff bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr dabei sein kann, hängt stark vom Erfolg dieser Analysen ab. «Ich habe Simon als einen sehr integren Menschen kennengelernt und wünsche ihm von Herzen, dass es ihm und seinen Unterstützern gelingt, die Kontaminationsquelle zu finden», sagte BSD-Chef Thomas Schwab. «Nur so hätte er noch eine Chance, mit dem Team von Francesco Friedrich bei Olympia in Cortina dabei zu sein.»

Nada warnt seit 2010

Der ehemalige Leichtathlet wurde vom Bob- und Schlittenverband Deutschland (BSD) vorsorglich freigestellt, um mögliche rückwirkende Sanktionen gegen das Team auszuschließen. Der Weltverband IBSF hatte Wulff nicht vorläufig gesperrt. Das Ergebnismanagement liegt bei der internationalen Agentur ITA, die auch die Proben analysieren ließ.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) warnt bereits seit 2010 auf ihrer Webseite vor Methylhexanamin. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi wurde die Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle positiv auf das Mittel getestet und erhielt eine zweijährige Sperre, die später vom Internationalen Sportgerichtshof Cas auf sechs Monate verkürzt wurde. Sachenbacher-Stehle erklärte den positiven Test mit der Einnahme eines verunreinigten Teepulvers.

dpa