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Eklat in Berlin: Bundesligaspiel nach Angriff auf Torwart unterbrochen

Bochum musste Angreifer ins Tor bringen, Fans warfen Gegenstände. Protest gegen Wertung bleibt offen.

Drewes wurde lange behandelt.
Foto: Andreas Gora/dpa

Das Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Bochum wurde nach einem Eklat kurz vor Schluss für über 25 Minuten unterbrochen. Der Bochumer Torwart Patrick Drewes wurde am Kopf von einem aus dem Union-Block geworfenen Gegenstand getroffen. Beide Mannschaften gingen zunächst in die Kabinen, erst nach einer langen Pause kehrten sie zurück und das Spiel endete regulär mit einem 1:1 (1:1).

Da Bochum nicht mehr wechseln konnte, musste Angreifer Philipp Hofmann ins Tor. Stadionsprecher Christian Arbeit hatte zuvor an die Fans appelliert, keine Gegenstände mehr zu werfen. Die Berliner Fans hatten Drewes allerdings auch mit höhnischen Gesängen verspottet. Ob der VfL gegen die Wertung Protest einlegt, blieb zunächst offen. Schiedsrichter der Partie war Martin Petersen.

Bochum wartet weiter auf Dreier

Der Vorfall führte dazu, dass das weiterhin sieglose Bundesliga-Schlusslicht Bochum trotz langer Unterzahl einen Punkt erkämpfte. Vor 22.012 Zuschauern hatte Koji Miyoshi bereits in der 13. Minute die Rote Karte für ein grobes Foulspiel erhalten. Ibrahima Sissoko brachte den VfL in Führung (23.). Benedict Hollerbach (33.) glich aus.

Bochum bleibt mit nur drei Punkten insgesamt am Tabellenende und wartet nun seit 16 Ligaspielen saisonübergreifend auf einen Sieg. Seit Dieter Heckings Amtsantritt Anfang November hat der VfL nur zwei Punkte aus fünf Spielen geholt. Am kommenden Wochenende empfängt Bochum Heidenheim zum letzten Spieltag vor der Winterpause.

Union hat in den letzten acht Pflichtspielen nicht mehr gewonnen. Der vielversprechende Saisonstart der Mannschaft von Bo Svensson ist längst verflogen. Die Berliner laufen Gefahr, wie im Vorjahr in den Abstiegskampf zu geraten. Zum Abschluss des Jahres tritt Union gegen Werder Bremen an.

Die Gäste gehen in Führung

Bereits nach zwanzig Sekunden hätten die Köpenicker Grund zum Jubeln gehabt. Tim Skarkes Schuss aus kurzer Distanz verfehlte knapp das Tor. Auch die Gäste waren aktiv und hatten bereits nach drei Minuten drei Eckbälle.

Daraufhin traf Miyoshi Andras Schäfer hart am Schienbein. Petersen zog sofort die Rote Karte. Dennoch gelang es dem VfL in Führung zu gehen: Nach einem abgewehrten Freistoß flankte Felix Passlack auf Sissoko, der sich durchsetzte und aus sechs Metern einköpfte.

Die Berliner waren zunächst klar schockiert, aber Hollerbach sorgte mit seinem dritten Saisontor für etwas Beruhigung. Er reagierte schnell in engem Raum und schob den Ball in die Ecke.

Schiedsrichter nimmt Elfmeter zurück

Die Union wurde im Anschluss dominanter, jedoch kämpfte sie darum, im Strafraum gute Abschlusschancen zu kreieren. Die Schüsse von Robert Skov (45.+2) und Danilho Doekhi (45.+4) verfehlten knapp das Ziel.

Kurz nach dem Wiederanpfiff entschied Petersen zunächst auf Elfmeter für Union, nahm ihn aber nach Betrachtung der Videobilder zurück. Skov war im Strafraum zu Boden gegangen. Die Berliner hatten einen deutlich höheren Ballbesitz und mehr Torabschlüsse, aber Bochum wurde selten richtig gefährlich. Dann kam es zu einem Eklat.

dpa