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Bochum vor Abstieg: Nur 1:1 gegen Union – Sorgen um Leite

Der VfL Bochum kommt im brisanten Rückspiel gegen Union Berlin nur zu einem Unentschieden. Zu wenig für das Hecking-Team, das am Freitag absteigen kann. Unions Leite muss mit einer Trage vom Feld.

Geht es für Dieter Heckings Bochumer wieder runter in Liga zwei?
Foto: David Inderlied/dpa

Trotz eines späten Punktgewinns gegen Union Berlin ist der VfL Bochum im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga der große Verlierer des 31. Spieltags. Nach dem 1:1 (0:1) gegen die Köpenicker könnte das Team von Trainer Dieter Hecking bereits am Freitag vorzeitig als erster Absteiger feststehen.

134 Tage nach dem umstrittenen Spiel bei Union Berlin erzielte Matus Bero (68. Minute) im Rückspiel nach einem Foulelfmeter im Nachschuss den Ausgleich für Bochum. Benedict Hollerbach (17.) hatte die seit sieben Spielen unbesiegten Berliner in Führung gebracht.

Union musste in der zweiten Halbzeit einige nervenaufreibende Minuten überstehen, nachdem Diogo Leite einen Schuss vor den Kehlkopf bekommen hatte und lange behandelt werden musste. Schließlich wurde der Abwehrspieler mit einer Trage vom Spielfeld gebracht.

Am Freitag kann der siebte Abstieg feststehen

Nachdem die direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim und Holstein Kiel ihre Spiele an diesem Spieltag gewonnen hatten, rutschte Bochum mit nur 21 Punkten aus 31 Spielen ans Tabellenende. Sollte das Team von Trainer Dieter Hecking auch am Freitag den Showdown in Heidenheim verlieren, stünde der siebte Bundesliga-Abstieg fest. Drei Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand Bochums auf Heidenheim auf dem Relegationsrang 16 nun vier Zähler.

Ein Sieg war gegen Union eigentlich notwendig, da sie bereits gerettet sind. Der VfL war unter Druck: Die Hausherren spielten nervös und verkrampft, wobei überraschend Routinier Cristian Gamboa den Vorzug vor dem VfL-Top-Vorbereiter Felix Passlack erhielt und zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an spielte.

Der Versuch, personell zu wechseln, war jedoch erfolglos, und Hecking nahm den gelb-rot gefährdeten Gamboa bereits zur Halbzeit wieder vom Feld. Mit dem eingewechselten Georgios Masouras versuchte der VfL noch einmal alles.

Bero verwandelt erst im Nachschuss

Tom Krauß traf nur den Pfosten mit einem Direktschuss (56.). Kurz darauf entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin nach VAR-Eingriff auf Elfmeter. Leopold Querfeld hatte Dani de Wit im Strafraum gefoult. Bero scheiterte zunächst an Frederik Rönnow im Tor von Union Berlin, jedoch glich der Slowake im Nachschuss aus.

Bochum hatte bereits im ersten Durchgang mit begrenzten Ressourcen mehr für das Spiel getan, war jedoch nur selten zu gefährlichen Chancen gekommen. Die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs durch Jakov Medic (32.) wurde von Unions Querfeld mit dem Kopf kurz vor der Linie geklärt.

Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt bereits glücklich in Führung gegangen. Ein Volleyschuss von Hollerbach nach einer Ecke wurde abgefälscht und landete hinter dem verdutzten und nahezu regungslosen VfL-Keeper Timo Horn.

Diesmal keine Zwischenfälle auf den Rängen

Im Rückspiel stand Patrick Drewes immer noch im Tor, nachdem er im Hinspiel am 14. Dezember von einem Feuerzeug getroffen wurde. Das Spiel wurde damals für 25 Minuten unterbrochen. Das Endergebnis war 1:1, aber später wurde es mit 2:0 für Bochum gewertet. Die Berliner zogen vor das Ständige Schiedsgericht, das erst in dieser Woche eine Entscheidung treffen will.

Die Begegnung am Sonntag galt aufgrund der angespannten Beziehung zwischen den beiden Vereinen und Fan-Gruppierungen als Risikospiel. Allerdings hatten beide Vereine Sticheleien oder Provokationen vor dem Duell vermieden.

Für die Union-Fans galt dies nicht. Weit vor dem Spiel schon skandierten die mitgereisten Anhänger Schmähgesänge gegen den VfL und entrollten ein Plakat mit einem Feuerzeug, auf dem «Feuer und Flamme für Union» stand. Ansonsten blieb es laut Polizei Bochum aber ruhig.

dpa