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Intelligente E-Bike-Revolution aus Baden-Württemberg

KI-Lösung "Range Control" erleichtert Tourenplanung und sorgt für präzise Prognosen. Neue Automatikschaltung macht das Fahren komfortabler und sicherer.

Künstliche Intelligenz kann bei E-Bikes dafür sorgen, dass man mit einem gewünschten Akku-Stand am Ziel ankommt
Foto: Julian Mittelstaedt/Bosch/dpa-tmn

Künstliche Intelligenz made in Baden-Württemberg soll künftig die Besitzer von E-Bikes unterstützen. Auf der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt stellte der Technikkonzern Bosch seine KI-Lösung «Range Control» vor, die die Planung von Touren mit dem E-Bike erleichtert. 

Die Navigationssoftware aus Reutlingen berechnet, wie viel Akkustand man bei der Ankunft haben wird. Das System berücksichtigt Parameter wie das Gewicht des Systems, das Höhenprofil der Strecke und das individuelle Fahrverhalten. Da die KI aus Live-Daten lernt, werden die Vorhersagen im Laufe der Zeit immer genauer.

Die Fahrerinnen und Fahrer haben auch die Möglichkeit, zu Beginn der Tour festzulegen, mit welchem minimalen Akkustand sie am Ziel ankommen möchten. In diesem Fall reguliert das System den Elektromotor dynamisch und passt die Motorunterstützung bei Bedarf an.

Ans Ziel mit KI

Die KI soll auch bei der Routenplanung unterstützen. Das System lernt im Laufe der Zeit, welche Straßentypen, Untergründe oder Steigungen bevorzugt werden und mit welcher Geschwindigkeit gefahren wird, und schlägt dann eine entsprechende Route vor.

Auf der Messe in Frankfurt präsentierte Bosch auch neuartige elektrische Gangschaltungen, die in Zusammenarbeit mit den Experten von TRP und Shimano entwickelt wurden. Zukünftig wird das E-Bike auf Wunsch vollautomatisch schalten können. Gerade unerfahrene E-Biker sind manchmal unsicher beim Gangwechsel und können sich mit der Automatikschaltung voll und ganz auf das Fahren und die Verkehrssituation konzentrieren.

«E-Bike-Fahren wird dadurch komfortabler, individueller und auch sicherer», sagte der Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, Claus Fleischer. Die Bosch-Tochter ist einer der größten Zulieferer für E-Bike-Komponenten wie Motoren, Akkus und Software für vernetzte Fahrräder und beliefert Fahrradhersteller wie Centurion, Cresta, Flyer, Gazelle, Kalkhoff, Kettler, KTM, Riese & Müller und Velo de Ville.

Impulse aus der Politik

Fleischer sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Nachfrage nach E-Bikes sei «nach wie vor gut». «Sie war aber auch schon mal besser.» Die Branche erlebe einen «Gegenwind aus der Politik». Das betreffe unter anderem die «Mutlosigkeit bei der Fahrradinfrastruktur und dem Ausbau von Radwegen». Fleischer betonte, die Politik müsse erkennen, dass man mit dem Fahrrad und dem E-Bike eine «tolle Alternative für die Mobilität in der Stadt, aber auch für das Freizeitverhalten der Menschen» habe. «Jeder, der Fahrrad fährt, bewegt sich aktiv.»

„Der Zug nach Berlin fährt um 15:30 Uhr ab.“

dpa