Brand-Anschlag auf Kirche in Ludwigsburg

Nach den Brandanschlägen auf drei Gebäude in Marbach im Kreis Ludwigsburg ist der Polizei noch kein Motiv bekannt.

Rassistische Motive des mutmaßlichen Täters (42) schlossen die Beamten zuvor aus. Bei den Bränden in der Nacht zu Samstag wurden acht Menschen verletzt.

Der 42-Jährige, der sich in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden habe, soll selbstgebaute Brandsätze, vermutlich Molotow-Cocktails, gegen die Eingangstür des Polizeireviers, ein Wohnhaus und die evangelische Kirche geworfen worden haben.

Das betroffene Mehrfamilienhaus ist nun einsturzgefährdet und unbewohnbar. Es entstand ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro.

Ekkehard Graf (53) ist Stadtdekan in Marbach (Baden Württemberg), Oberhirte von 19 Kirchengemeinden und 37 000 Gläubigen. Außerdem ist er seit 17 Jahren Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr.

In der Nacht zu Samstag klingelte gegen drei Uhr beim Geistlichen das Telefon, weil der Eingang zur Stadtkirche brannte.

Sofort fuhr der Pfarrer in seiner Uniform als Feuerwehrmann zur Brandstelle und löschte mit seinen Kameraden die Kirchentür. Danach rasten die Feuerwehrleute weiter zu einem Wohnhaus.

Pfarrer Graf zu BILD:

„Fünf Bewohner hatten es schon ins Freie geschafft.“

„Der Qualm war so dicht, dass wir nur durchs Nachtsichtgerät Konturen erkennen konnten.“

Täter offenbar psychisch krank

Noch in der Nacht nimmt die Polizei einen Deutschen (42) als mutmaßlichen Brandstifter fest. Er soll Brandsätze gegen das Haus, die Kirche und das Polizeirevier geworfen haben.

Bei seiner Festnahme brüllte der Mann fremdenfeindliche Parolen, warf eine Schnapsflasche nach einer Polizistin. Der Verdächtige kam in U-Haft, befand sich nach Angaben der Polizei in einem „psychischen Ausnahmezustand“.

Insgesamt wurden in der Nacht acht Menschen verletzt, darunter zwei Polizisten und zwei Helfer. Am Wohnhaus entstand ein Schaden von einer halben Million Euro.

Quelle: Bild.de