Sebastião Ribeiro Salgado hat die Schrecken der Welt durch seine Linse dokumentiert. Nun ist er mit 81 Jahren gestorben.
Brasilianischer Starfotograf Salgado ist tot
Der berühmte brasilianische Fotograf und Aktivist Sebastião Salgado ist im Alter von 81 Jahren verstorben. «Sein Objektiv hat die Seele der Welt eingefangen, mit einem menschlichen, poetischen und zutiefst transformativen Blick», schrieb die brasilianische Kulturministerin Margareth Menezes auf der Nachrichtenplattform X.
In der Mitteilung der von Salgado gegründeten Naturschutzorganisation Instituto Terra hieß es: «Sebastião war mehr als nur einer der größten Fotografen unserer Zeit. Gemeinsam mit seiner Partnerin Lélia Deluiz Wanick Salgado säte er Hoffnung, wo Verwüstung war, und brachte die Idee zum Blühen, dass die Wiederherstellung der Umwelt auch eine tiefe Geste der Liebe für die Menschheit ist.»
Salgado war bekannt für Fotoreportagen über Soziales und Natur
Salgados Arbeiten sind hauptsächlich für ihre Schwarz-Weiß-Kompositionen berühmt und wurden als ausgezeichnete Beispiele zeitgenössischen Fotojournalismus gelobt.
Nach seinen sozialdokumentarischen Werken wie «Arbeiter», «Migranten» und «Afrika» richtete er sein Objektiv auf unberührte Regionen der Welt, was in der Serie «Genesis» gipfelte.
Der deutsche Filmregisseur Wim Wenders porträtierte Salgado im Jahr 2014 (zusammen mit Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado) in dem für den Oscar nominierten Dokumentarfilm «Das Salz der Erde», der in Frankreich mit einem César als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Ausgezeichnetes Werk
Salgado wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter dem World Press Photo Award (1985), dem Grand Prix National de la Photographie (1994) und dem Prinz-von-Asturien-Preis (1998).
Im Jahr 2019 erhielt er als erster Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er kooperierte mit Unicef, Amnesty International und Ärzte ohne Grenzen, indem er Bilder für deren Kampagnen zur Verfügung stellte.
Studierter Wirtschaftswissenschaftler
Salgado wurde am 8. Februar 1944 in der Kleinstadt Aimorés im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais geboren. Er absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in São Paulo, verließ dann seine Heimat aufgrund der Militärdiktatur und promovierte in Ökonomie in Paris.
Er begann seine berufliche Laufbahn bei der Internationalen Kaffeeorganisation in London, bevor sich sein Leben im Jahr 1973 veränderte. Während einer Dienstreise nach Afrika machte er seine ersten Aufnahmen mit der Leica seiner Frau und war sofort begeistert. Daraufhin kündigte er seinen Job, kehrte nach Paris zurück und startete seine Karriere als Fotograf, unter anderem für die angesehenen Agenturen Sygma, Gamma und Magnum.
Er wohnte vor allem in Paris mit seiner Ehefrau, einer Architektin. Seit 1967 war das Paar verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.