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Bremer Burke schockt Stuttgart mit spätem Siegtreffer

Lange sah es wenigstens nach einem Punktgewinn für den VfB Stuttgart aus. Doch in Unterzahl verloren die Schwaben am Ende noch.

Nick Woltemade vom VfB im Duell mit Bremens Amos Pieper. Die Partie war für den Angreifer vorzeitig zu Ende.
Foto: Tom Weller/dpa

Der VfB Stuttgart erlitt einen schweren Rückschlag im Kampf um das internationale Geschäft, als sie in Unterzahl gegen den SV Werder Bremen mit 1:2 (1:1) verloren. Nach einem Platzverweis für U21-Nationalspieler Nick Woltemade und zwei Toren von Oliver Burke. Werder Bremen machte dagegen einen kleinen Sprung in der Tabelle und träumt nun von der ersten Europapokal-Teilnahme seit der Saison 2010/11.

In einem schnellen Spiel gingen die Gastgeber, deren Trainer Sebastian Hoeneß den Beginn einer Miniserie gefordert hatte, durch Leonidas Stergiou zwar in Führung (19.). Werder kämpfte sich jedoch vor 60.000 Zuschauern noch in der ersten Halbzeit zurück und durfte dank Burkes erstem Treffer über den Ausgleich jubeln (32.). Nach der Roten Karte für U21-Nationalspieler Nick Woltemade in der 65. Minute drehte Werder das Spiel durch den zweiten Treffer des 28-jährigen Schotten in der Nachspielzeit.

Falls es nicht möglich ist, den angestrebten sechsten Tabellenplatz aus Sicht von Stuttgart zu erreichen, könnten sie sich immer noch mit einem Sieg im Endspiel des DFB-Pokals am 24. Mai für die Europa League qualifizieren. Im Berliner Olympiastadion trifft der deutsche Vizemeister als Favorit auf Drittligist Arminia Bielefeld.

Schon vor der Partie hatte Hoeneß vor der ansteigenden Form der Norddeutschen gewarnt. «Sie haben zwei Spiele gewonnen – das wird ihnen Auftrieb gegeben haben», sagte er mit Blick auf die zuletzt überzeugenden Auftritte der Weserstädter bei Holstein Kiel (3:0) und gegen Eintracht Frankfurt (2:0). Dass diese Warnung berechtigt war, zeigte sich gleich zu Beginn. VfB-Torhüter Alexander Nübel musste sowohl gegen Burke (7.) ran als auch gegen Senne Lynen, dem nach einer Ecke der Ball an den Rücken und von dort aus zu Nübel prallte (9.). 

Woltemade-Schuss geblockt

Auch die Stuttgarter waren bereits im Spiel. Woltemade, der zuletzt wegen seiner Formstärke viel diskutiert wurde, scheiterte mit einem Schuss, der von Amos Pieper geblockt wurde. Stergiou machte es neun Minuten später besser und verwandelte einen präzisen Pass von Angelo Stiller.

Die Gastgeber hatten das Spiel nach der Führung etwas besser unter Kontrolle. Jamie Leweling verpasste jedoch das 2:0 – ein Fehler, der sich später rächen sollte. Lange Zeit beobachtete SVW-Trainer Werner, mit der Werder-Wappen-Schildkappe tief ins Gesicht gezogen, das Spiel fast regungslos. Doch als Burke nach einem verlorenen Zweikampf von Finn Jeltsch entwischte und ausglich, zeigte auch der 36-Jährige Emotionen.

Chabot muss runter

Er hatte gefordert, dass sie ein ähnliches Auftreten wie beim 2:2 in der Hinrunde zeigen. «Wir wollen es von der Herangehensweise und Qualität wieder so machen, um wieder ein Spiel auf Augenhöhe herzustellen», hatte er gesagt. Und tatsächlich: Werder hatte weitere Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben.

Nach dem Gegentor mussten die Stuttgarter einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Beim Versuch zu klären, zog sich Abwehrchef Jeff Chabot eine Oberschenkelverletzung zu und musste ausgewechselt werden.

Die Schwaben hatten die erste Chance nach Wiederbeginn. In der 56. Minute erklangen die ersten Takte der Torhymne aus den Lautsprechern. Doch die Musik verstummte schnell, da Woltemade das Ziel verfehlt hatte. Das war die letzte positive Aktion des Stürmers, denn kurz darauf war das Spiel für ihn vorbei. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte Woltemade die Gelb-Rote Karte. Werder drückte nun. Doch Nübel parierte zunächst einige Chancen, bevor Burke mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit den Sieg für die Gäste perfekt machte.

dpa