Drei Spiele, null Punkte: Borussia Dortmund und Nuri Sahin sind nach dem verkorksten Jahresstart massiv unter Druck. Die Eintracht kann auch ohne Torjäger Marmoush glänzen.
BVB-Krise spitzt sich zu – 0:2 gegen Frankfurt ohne Marmoush
Borussia Dortmund steckt in der Bundesliga immer mehr in Schwierigkeiten und hat auch gegen Eintracht Frankfurt ohne den wechselwilligen Top-Torjäger Omar Marmoush verloren. Der BVB um den schwer angeschlagenen Trainer Nuri Sahin unterlag zu Beginn der Rückrunde mit 0:2 (0:1) gegen die in Form befindlichen Hessen und hat somit null Punkte aus den ersten drei Pflichtspielen im Jahr 2025 geholt.
Dortmund ist in der Tabelle mit nur 25 Punkten auf den zehnten Platz abgerutscht. Der Tabellendritte Frankfurt (36) ist genauso weit entfernt wie Relegationsrang 16. Das erste Tor vor 58.000 Zuschauern erzielte Hugo Ekitiké (18. Minute), der bei dem bevorstehenden Abgang von Marmoush zu Manchester City vor einer großen sportlichen Herausforderung steht. Die Entscheidung fiel in der Nachspielzeit durch Oscar Hojlund (90.+2).
Sahin und Marmoush als große Themen
Sahin und sein Team haben es in Halbzeit zwei immer schwerer, während die Eintracht ihre Ambitionen auf eine Champions-League-Teilnahme festigte. Mit 33 Punkten in der Hinrunde stellten sie bereits eine Bestmarke auf – nun ist auch der Start in die Rückserie für Dino Toppmöller und sein Team eindrucksvoll gelungen.
Neben Dortmunds Krisentrainer Sahin war zum Rückrunden-Start vor allem Marmoush das Thema des Abends. Schon um kurz nach 19.00 Uhr teilte die Eintracht mit, dass der Ägypter wegen des bevorstehenden Wechsels zu Manchester City nicht im Aufgebot stehe. «Wir reden über Manchester City. Das ist kein normaler Club. Das ist für ihn ein Riesenschritt, eine Riesenchance», sagte Sport-Vorstand Markus Krösche bei DAZN.
Großer Aderlass
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Toptorjäger in den kommenden Tagen wechselt, sei «sehr hoch». Im Gespräch sind bis zu 80 Millionen Euro Ablösesumme. Nach Randal Kolo Muani, Luka Jovic und Sébastien Haller wäre es der vierte Multi-Millionen-Abgang der Eintracht innerhalb von fünfeinhalb Jahren. Auf den Rängen besangen die Fans nicht den fehlenden Marmoush, sondern Manager Krösche.
Die Mannschaft von Trainer Toppmöller ließ sich sportlich von dem großen Aderlass überhaupt nicht beeindrucken. Bereits nach etwa 60 Sekunden hatte Hugo Larsson die Möglichkeit zur Führung, aber der herausstürmende Gregor Kobel verhinderte einen frühen Rückstand des BVB. Dortmund wirkte in vielen Szenen seltsam zurückhaltend und machte zudem zu viele Fehler.
Ekitiké auf Marmoushs Spuren
Fünfzehn Minuten später nach der ersten Gelegenheit war dann auch der schweizerische BVB-Torhüter chancenlos: nach einer präzisen Vorlage von Rasmus Kristensen schoss Ekitiké flach ein. Für den jungen Franzosen war es bereits das neunte Saisontor. Nur Harry Kane, Marmoush, Patrik Schick und der ebenfalls in Frankfurt gehandelte Jonathan Burkardt waren bisher erfolgreicher. Kein Profi aus der hoch gehandelten Dortmunder Offensive erreicht Ekitikés Bilanz.
Der BVB war nach dem blamablen 2:4 bei Aufsteiger Holstein Kiel auf Wiedergutmachung aus – allein zu sehen war davon nicht viel. «Auch mit elf kranken Spielern darfst du so eine Leistung nicht bringen», hatte der schwer kritisierte Sahin vor dem Spiel noch angemerkt. Serhou Guirassy (9.) traf zwar per Kopf an Pfosten, doch mehr Torraumszenen hatte der BVB in Halbzeit eins nicht zu bieten.
Die Eintracht präsentierte sich in einem anderen Licht: Nur Ekitiké ließ weitere gute Chancen ungenutzt (29./34.). Am knappsten scheiterte jedoch der ehemalige Dortmunder Ansgar Knauff am 2:0, als er kurz nach dem Führungstor mit einem sehenswerten Schuss den Innenpfosten traf. Zur Halbzeit war die Borussia mit einem Tor Rückstand zufrieden.
Nach der Pause änderte sich das Spiel. Der Wechsel von Yan Couto für den schwachen Ramy Bensebaini machte sich bei Dortmund bemerkbar. Couto selbst (49.), Jamie Gittens (58.) und erneut Guirassy hatten gute Chancen, aber das reichte nicht aus. Die Borussia konnte die schwache erste Halbzeit nicht korrigieren. Als der BVB am Ende alles nach vorne warf, konterte Frankfurt gnadenlos. Hojlund lief alleine auf Kobel zu und erzielte den Endstand.