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Celtic Glasgow als Stolperstein für Borussia Dortmund

Borussia Dortmund geht mit Respekt in das Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow, trotz deren beeindruckender Bilanz und wachsender Offensivkraft.

Nuri Sahin hofft auf einen Sieg über Celtic Glasgow
Foto: Bernd Thissen/dpa

Kein europäisches Schwergewicht, aber ein möglicher Stolperstein -Borussia Dortmund geht mit gehörigem Respekt in das zweite Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow. «Wir haben uns intensiv mit ihnen beschäftigt. Die sind richtig gut», warnte Sebastian Kehl vor der vermeintlich leichten Aufgabe am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime). Ähnlich hoch wie der Sportdirektor schätzt auch Trainer Nuri Sahin die «Bhoys» ein: «Sie als Außenseiter zu bezeichnen, wäre nicht fair. Das wird eine Herausforderung für uns.» 

Der Trainer aus Dortmund nutzt nicht nur den Blick auf die Tabelle des reformierten Wettbewerbs mit allen 36 Teams als Argumentationshilfe. Schließlich steht der schottische Double-Gewinner nach dem beeindruckenden 5:1 gegen Bratislava auf dem zweiten Platz, direkt hinter dem FC Bayern, noch vor Leverkusen (3.) und Dortmund (4.).

Imposante Celtic-Bilanz

Die eindrucksvolle Bilanz der Celtics in der heimischen Premiership mit sechs Siegen aus sechs Spielen und 20:0 Toren sollte der Borussia Warnung genug sein. Seit dem 3:3 gegen Aberdeen im Halbfinale des schottischen Pokals am 20. April, das die Mannschaft von Trainer Brendan Rodgers im Elfmeterschießen für sich entschied, gab es in 15 Pflichtspielen ausnahmslos Erfolge.

Trotzdem wird der BVB mit Respekt als Favorit in das Spiel gehen. Zwei Wochen vor dem erneuten Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid hoffen alle Beteiligten auf einen ähnlichen Erfolg wie beim 3:0-Sieg in Brügge. Dafür ist jedoch eine konzentriertere Leistung erforderlich als beim mühsamen 4:2-Sieg im Revierderby gegen den VfL Bochum am Freitagabend, als eine peinliche Niederlage drohte, nachdem sie zwischenzeitlich mit 0:2 zurücklagen.

Wackelige Defensive

Zwar überzeugte die Borussia dabei in der Offensive, erwies sich aber wie schon beim peinlichen 1:5 in Stuttgart eine Woche zuvor defensiv als anfällig. «Das überrascht mich schon. Vor allem, weil wir in der Innenverteidigung top aufgestellt sind», befand Geschäftsführer Lars Ricken im ZDF-Sportstudio mit Verweis auf gestandene Innenverteidiger wie Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton. Auch Kehl zeigte sich verwundert: «Wir kassieren zu viele Gegentore.»

Mut für das Spiel gegen Celtic kommt von der wachsenden Offensivkraft. Das hängt hauptsächlich mit der verbesserten Leistungskurve von Serhou Guirassy zusammen, der nach einer langen Zwangspause aufgrund einer Knieverletzung nun das Spiel in Dortmund belebt und gegen Bochum mit zwei Toren zum Matchwinner wurde.

Sabitzer zurück im Kader

Die Freunde von Coach Sahin können aufatmen, denn die Personalsorgen schwinden. Marcel Sabitzer, der zuletzt gefehlt hat, sowie Jamie Gittens und Julian Ryerson, die gegen Bochum ausgewechselt wurden, sind zurück im Kader für das Duell mit dem 54-maligen schottischen Meister um den ehemaligen deutschen U20-Nationalspieler Nicolas Kühn.

Besonders groß ist die Vorfreude bei Sahin. Schließlich kommt es zum Wiedersehen mit Celtic-Trainer Rodgers, unter dem der neue Dortmunder Chefcoach in seiner Zeit als Profi beim FC Liverpool meist vergeblich um einen Stammplatz gekämpft hatte. Dennoch ist der Respekt groß. «Ich habe jede Einheit mit ihm genossen und kann nur Gutes über ihn sagen», sagte Sahin. «Ich fand seine Idee von Fußball sehr interessant und habe mir in dieser Zeit viel für meine Trainerkarriere aufgeschrieben.»

«Highlight» für Pascal Groß

Neuzugang Pascal Groß fiebert der Partie aus anderen Gründen entgegen. «Ich freue mich hier beim BVB am meisten auf die Heimspiele. Schon die Bundesligaspiele waren unglaublich», sagte der Nationalspieler mit Bezug auf die gute Stimmung im Stadion vor über 80.000 Zuschauern. Sein erstes Champions-League-Spiel in dieser Atmosphäre sei ein «Highlight». 

Die pathetischen Worte von Trainer Sahin sorgten für zusätzliche Motivation: «Es darf nie eine Selbstverständlichkeit sein, dass man hier solche Abende erleben darf. Jedes Spiel hat hier seine eigene Geschichte.»

dpa