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Holstein Kiel demütigt Borussia Dortmund mit 4:2-Sieg

Der Aufsteiger siegt dank einer starken ersten Halbzeit, während der BVB erst spät ins Spiel findet und am Ende unterliegt.

Kiels Phil Harres freut sich über sein Tor zum 2:0.
Foto: Gregor Fischer/dpa

Die erste Halbzeit bei Aufsteiger Holstein Kiel war katastrophal für Borussia Dortmund, was den Verein in eine schwere Krise stürzt. Beim 2:4 (0:3)-Verlust kassierte der völlig desorientierte BVB drei Gegentore in den ersten 45 Minuten. Der Champions-League-Finalist beendet die Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit 25 Punkten deutlich außerhalb der internationalen Ränge. BVB-Trainer Nuri Sahin steht unruhigen Tagen bevor.

Für die Kieler, die phasenweise furios spielten und nun elf Punkte gesammelt haben, trafen Shuto Machino (27. Minute), Phil Harres (32.) und Alexander Bernhardsson (45.+4). Nach der Halbzeitpause verkürzten Giovanni Reyna (71.) und Jamie Gittens (77.). Kiels eingewechselter Routinier Lewis Holtby erhielt wegen groben Foulspiels die Rote Karte (86.). Fiete Arp (90.+8) sorgte mit einem Weitschuss ins leere Tor für die Entscheidung.

Spielunterbrechung wegen Pyro im Kieler Block

Die euphorisierten Kieler Fans vernebelten das Spielfeld in der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit mit Pyrotechnik, was zu zwei kurzzeitigen Unterbrechungen des Spiels führte.

Die Dortmunder hatten vor dem Anpfiff den Wechsel von Donyell Malen zu Aston Villa bekannt gegeben. In der ersten Halbzeit hatten sie zwar oft den Ball und erzielten sechs Ecken, blieben jedoch vor dem Kieler Tor, das von Timon Weiner gehütet wurde, völlig ungefährlich. Nur ein Distanzschuss von Stürmer Serhou Guirassy sorgte zu Beginn für etwas Gefahr.

Die Gäste traten offensiv ideen- und harmlos auf, zeigten sich jedoch defensiv sorglos. Vor dem 0:1 wurde Nationalspieler Julian Brandt der Ball vom starken Bernhardsson abgenommen, der dann Machino in eine optimale Position brachte. Aus 16 Metern erzielte der japanische Nationalspieler sehenswert sein siebtes Saisontor.

Harres schneller als Can

Fünf Minuten später war es bereits 2:0: Lasse Rosenboom schickte von rechts eine scharfe Flanke vor das BVB-Tor, wo Harres schneller reagierte als Can und kräftig einköpfte. Es war auch sein siebtes Saisontor.

Beim 2:3 gegen Leverkusen musste Sahin aufgrund von Krankheiten noch auf mehrere Spieler verzichten, aber gegen Kiel konnte er wieder auf Nico Schlotterbeck, Ramy Bensebaini und Kapitän Can in der Abwehr zurückgreifen. Trotzdem fehlte die Stabilität.

Die Kieler schalteten immer wieder schnell um und brachten den BVB dadurch ins Chaos. Das 3:0, als Bernhardsson nach einer feinen Kombination über die linke Seite frei vor Kobel vollstreckte, sorgte im kalten Stadion für ein weiteres Stimmungshoch.

Sahin wechselt Torschütze ein

Nach der Halbzeit schickte Sahin zunächst Waldemar Anton und Maximilian Beier für Julian Ryerson und Bensebaini auf das Feld, später kamen noch Yan Couto und Reyna für Julien Duranville und Marcel Sabitzer.

Und in der Tat fand der nicht gerade glanzvoll spielende BVB noch einmal ins Spiel. Innerhalb von sechs Minuten verkürzten Reyna und Gittens fast aus dem Nichts. Das Zittern auf Seiten der Kieler begann – besonders, als Holtby wegen eines ebenso unnötigen wie heftigen Fouls von hinten gegen Felix Nmecha vom Platz musste. Doch in der langen Nachspielzeit setzte Arp den entscheidenden Treffer, als er den Ball aus über 40 Metern ins verlassene Tor von Torwart Gregor Kobel schob.

dpa