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DFB-Boss nach Eklats im Pokal: Rassismus hat keinen Platz

Der Deutsche Fußball-Bund ermittelt nicht nur nach Rassismusvorwürfen bei zwei Pokalspielen, es meldet sich auch der Präsident zu Wort.

DFB-Boss Bernd Neuendorf bezieht Stellung zu Rassismusvorfällen.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Rassismusvorfälle bei den Pokalspielen in Leipzig und Potsdam verurteilt. «Rassismus und Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung haben im Fußball keinen Platz. Wir stehen für Vielfalt und Respekt. Und an der Seite der Betroffenen sowie derjenigen, die sich für unsere Werte einsetzen», sagte der Spitzenfunktionär in einer Mitteilung auf der Homepage des Verbandes.

Neuendorf wies darauf hin, dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Ermittlungen eingeleitet hat und der DFB sich seit Jahren mit zahlreichen Initiativen gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball und in der Gesellschaft engagiert. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte die Vorfälle zuvor scharf verurteilt. Vom DFB und der deutschen Polizei erwartet der Chef des Weltverbandes nun Aufklärung und eine Bestrafung der Täter.

Schalke und Kaiserslautern betroffen 

Bei der Erstrunden-Partie von Lok Leipzig gegen den FC Schalke 04 (0:1 n.V.) hatte Gästespieler Christopher Antwi-Adjei dem Schiedsrichter eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich gemacht. Schiedsrichter Max Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Antwi-Adjei berichtete nach dem Spiel, dass von der Tribüne das «N-Wort» gerufen wurde. Mit dem Begriff «N-Wort» wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.

Nachdem der Stadionsprecher darauf hingewiesen hatte, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde das Spiel fortgesetzt. Der Schalke-Profi wurde danach von vielen Leipziger Zuschauern ausgepfiffen, wenn er den Ball berührte. Antwi-Adjei hat mittlerweile Anzeige erstattet und die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Leipziger Polizei hat insgesamt 17 Straftaten während des Spiels registriert, darunter mehrere Körperverletzungsdelikte und Sachbeschädigungen. In Bezug auf den Grund für die Spielunterbrechung hat die Behörde Ermittlungen wegen Beleidigung eingeleitet.

«Nazis raus»-Rufe in Potsdam 

Anders reagierten Fans im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion nach einer Beleidigung eines Profis des 1. FC Kaiserslautern im Pokalspiel bei RSV Eintracht Stahnsdorf (7:0). Durch ein schnelles Eingreifen von Zuschauern und Sicherheitsdiensten konnte der Täter ermittelt werden. Beide Fanlager skandierten «Nazis raus».

dpa