Spätes Erwachen führt zu 6:1-Sieg in Wolfsburg – Cerci und Hoffmann sorgen für Tore und Tabellenführung
Deutsche Fußballerinnen siegen gegen Schottland mit Kantersieg
Keine drei Monate vor der Europameisterschaft haben die deutschen Fußballerinnen gegen Schottland erneut erst spät ins Spiel gefunden – freuten sich jedoch am Ende über drei Tore von Selina Cerci und einen klaren Sieg. Das Team von Christian Wück erzielte in Wolfsburg gegen den Außenseiter zwar ein 6:1 (0:1) in der Nations League, zeigte aber erneut eine sehr schwache erste Halbzeit.
In der Volkswagen Arena trafen Selina Cerci von der TSG Hoffenheim dreimal (51., 56. und 76. Minute) und Giovanna Hoffmann von RB Leipzig zweimal nach der Pause vor 16.102 Zuschauern. Zusätzlich erzielte Laura Freigang aus Frankfurt einen Treffer mit der Hacke (67.).
Schottinnen liegen zur Pause vorn
Caroline Weir erzielte das erste Tor für das Gästeteam, das sich nicht für die EM qualifizieren konnte, in der 40. Minute. Vier Tage nach dem 4:0-Sieg in Dundee gegen die Schottinnen hatten die DFB-Frauen lange Zeit Schwierigkeiten.
Trotzdem schaffte es der Olympia-Dritte am Ende, den dritten Sieg im vierten Spiel des Wettbewerbs zu erringen. Auf diese Weise verteidigten die deutschen Fußballerinnen die Tabellenführung der Gruppe A1. Vor der EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) hat Wück nun nur noch zwei Spiele, um seine Auswahl in Form zu bringen: gegen die Niederlande am 20. Mai in Bremen und in Österreich am 3. Juni.
Wück gibt Trio um Freigang neue Chance
Es war das erste Länderspiel der deutschen Frauen in der VW-Stadt nach dem WM-Viertelfinal-Aus 2011 gegen den späteren Titelgewinner Japan. In der Startelf standen mit Jule Brand und Janina Minge aber nur zwei Spielerinnen des VfL Wolfsburg. Minge überzeugte dabei als resolute Abwehrchefin.
Wück hatte sein Team wie versprochen auf drei Positionen verändert: Freigang, Sydney Lohmann und Cerci liefen im Mittelfeld für Linda Dallmann, Klara Bühl und Sjoeke Nüsken auf. Ein Ballverlust von Lohmann vom FC Bayern hätte beinahe nach einer halben Minute zum 0:1 geführt – Torfrau Ann-Katrin Berger musste sich bei Weirs Schuss gleich mächtig strecken.
An Freigang lief das Spiel lange vorbei
Im Rückspiel in Schottland hatten die DFB-Frauen erneut Schwierigkeiten, sich zunächst nach vorne zu bewegen. „Der letzte Pass misslang öfter, auch war die Frankfurterin Freigang als Spielmacherin zu wenig eingebunden.“ Vor allem Lohmann und Brand versuchten, den Druck in der Offensive zu erhöhen – doch bis zur Pause hatte das Heimteam keine klare Torchance. Auch Münchens Torjägerin Lea Schüller blieb unauffällig und musste im zweiten Durchgang für Giovanna Hoffmann Platz machen.
Die Schottinnen und Weir nutzten jedoch ihre Chance, als Berger eine Hereingabe von Kirsty Hansson nicht festhalten konnte und Senß den Ball nicht klären konnte. Daher gingen Kapitänin Giulia Gwinn und ihre Mannschaft ziemlich enttäuscht in die Kabine.
Versöhnliches Ergebnis
Ein Kopfball von Hoffmann aus Leipzig an den Pfosten war dann das Startsignal. Cerci köpfte nach einer Ecke von Gwinn zum Ausgleich, bevor Hoffmanns Kopfball an die Latte sprang und Cerci zum 2:1 abstaubte. Kurz darauf schob Hoffmann den Ball innerhalb von zwei Minuten noch zweimal über die Torlinie. Freigang und erneut Cerci erhöhten. So endete es versöhnlich für die EM-Zweiten von 2022.