Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Russland: Drei Schwestern töten Vater nach jahrelangem Missbrauch

Nach jahrelangem Missbrauch haben drei Schwestern ihren Vater getötet. Handelte es sich dabei um einen Mord oder um Notwehr?

Foto: unsplash

Nach jahrelangem Missbrauch haben drei Schwestern ihren Vater getötet. Handelte es sich dabei um einen Mord oder um Notwehr?

In Russland soll ein Vater seine drei Töchter jahrelang missbraucht haben. Die drei Schwestern schlossen sich zusammen und töteten ihn. Die Tat haben sie selbst gestanden, doch soll sich am Freitag den 31. August entscheiden, ob es sich bei der Tat um Mord oder Notwehr handelte. Angehörige der Schwestern werfen ihnen vor, den Missbrauch nur erfunden zu haben.

Familienmitglieder erheben schwere Vorwürfe

Jahrelang sollen Maria (18), Angelina (19) und Krestina Khachaturyan (20) von ihrem eigenen Vater geschlagen, gequält und sexuell missbraucht worden sein. Irgendwann hielten sie es nicht mehr aus. Eines Abends schlief ihr Vater in seinem Schaukelstuhl ein. Diese Situation nutzten die drei Schwestern aus und töteten ihn mit einem Küchenmesser und einem Hammer. Danach gestanden sie ihre Tat bei der Polizei.

Die Schwester und der Neffen des toten Vaters erheben schon im Vorfeld des Prozesses schwere Vorwürfe gegen die drei Frauen. Ein weiteres Familienmitglied behauptet, dass sie sich geschworen haben, ihren Vater zu töten, bevor er nach Israel auswandert. Weiter streuen Verwandte der Schwestern das Gerücht, dass medizinische Tests ergeben hätten, dass zwei von den drei Schwestern noch Jungfrauen seien. Die älteste soll einen geheimen Freund gehabt haben. Verletzungen die auf einen Missbrauch hinweisen sollen sie sich gegenseitig zugeführt haben.

Schwestern sind anderer Meinung!

Am Abend des Mordes habe der Vater sie sogar mit Pfefferspray bedroht. Auch die Mutter der drei wurde Opfer der Gewalt des Vaters. 2016 warf er sie aus dem gemeinsamen Haus, seinen Töchtern drohte er mit dem Tod, wenn sie zu ihrer Mutter ziehen wollten. Als die Mutter daraufhin eine Anzeige erstatten wollte, wurde sie von der Polizei abgelehnt.

Trotzdem bestehen die Staatsanwälte darauf, die Schwestern wegen Mordes anzuklagen. Gegen eine Kaution wurden sie  aus dem Gefängnis entlassen, doch treffen dürfen sie sich nicht. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen 20 Jahre Haft.

Unter dem Hashtag #itsnotmyfault haben sich deswegen unmittelbar nach der Tat viele Unterstützer der drei Schwestern zusammengetan. Außerdem wurde eine Petition für die Mädchen gestartet, die die Staatsanwaltschaft in Russland auffordert, die Vorwürfe wegen Mordes fallen zu lassen. Über 200.000 Menschen haben unterschrieben. Vor einigen russischen Botschaften in unterschiedlichen Ländern wurde außerdem für die Schwestern demonstriert. (RTL.DE)
nf24