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Spektakuläres Unentschieden: Köln verdirbt Wolfsburgs Geburtstagsfeier

Turbulente Partie endet mit drei Toren in der Nachspielzeit, Kölner zeigen forschen Auftritt und stören VfL-Festlichkeit.

Im Zweikampf: Wolfsburgs Andreas Skov Olsen (l) und der Kölner Timo Hübers.
Foto: dpa

Der 1. FC Köln hat die Geburtstagsfeier des VfL Wolfsburg auf spektakuläre Weise verdorben. Am Wochenende des 80-jährigen VfL-Bestehens in der Volkswagen Arena endete das Spiel nach gleich drei Toren in der Nachspielzeit noch 3:3 (1:1).

Aufgrund von drei Spielunterbrechungen musste in diesem turbulenten Spiel mehr als eine Viertelstunde nachgespielt werden – und diese zusätzliche Zeit war entscheidend. Zuerst erzielte Isak Johannesson (90.+1) das 2:2 für den FC. Ein Freistoß von Kapitän Maximilian Arnold (90.+9) schien den Wolfsburgern dann den ersten Bundesliga-Heimsieg seit dem 14. Januar zu bescheren. Die letzte Antwort hatte jedoch erneut der weiter ungeschlagene Aufsteiger: Der von VfL Wolfsburg ausgeliehene Jakub Kaminski traf noch zum 3:3 (90.+14).

Das frühe 0:1 wurde auch von einem ehemaligen VfLer erzielt: Luca Waldschmidt in der 5. Minute. Danach drehten Mohamed Amoura (42.) und Lovro Majer (65.) das Spiel zum ersten Mal. Am Ende waren die VfL-Fans unter den 28.917 Zuschauern völlig enttäuscht. Wie bereits beim 1:1 gegen Mainz gab es auch hier ein spätes Gegentor. Und auch das schnelle Debüt des neuen Stars Christian Eriksen konnten sie nicht sehen. Der 33-jährige Däne wurde erst am Mittwochabend verpflichtet, war auch im Kader, saß aber mehr als 100 Minuten auf der Bank.

Der gesamte Nachmittag stand aus Sicht des VfL im Zeichen des 80. Geburtstags, mit einem Fanmarsch zum Stadion, einer großen Choreographie und lautstarker Unterstützung. Die einzigen Störenfriede bei dieser Feier waren die Kölner.

Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Mainz und Freiburg legten sie auch in der Volkswagen Arena einen forschen Auftritt hin – und das auf wie neben dem Spielfeld. Die Fans sangen schon vor dem Anpfiff: «Deutscher Meister wird nur der FC Köln!» Und auch Trainer und Spieler wirkten zunächst wie mitgerissen von dieser Erstliga-Euphorie.

Ex-Wolfsburger trifft

Der ehemalige Wolfsburger Waldschmidt nutzte früh einen Fehler des Wolfsburger Torwarts Kamil Grabara (5.). Ein Offensivspieler wie Jan Thielmann grätschte am eigenen Strafraum einen gegnerischen Konter ab (11.). Ein Aufsteiger übernimmt das Spiel selbst in einem Auswärtsstadion. Der neue FC-Trainer Lukas Kwasniok gestikuliert energisch, wenn sich die eigene Abwehrreihe mal zu tief in die eigene Spielhälfte zurückfallen lässt.

Leider wurde Kölns überzeugender Vortrag durch eine zehnminütige Spielunterbrechung gestört. Aufgrund eines Gewitters schickte Schiedsrichter Bastian Dankert beide Teams in der 24. Minute in die Kabinen.

Danach wurde Wolfsburg stärker – und der FC nachlässiger. Beim Ausgleich überwand der nur 1,70 Meter kleine Amoura seinen 20 Zentimeter größeren Gegenspieler Rav van den Berg. Und nur zwei Minuten später hatte Andreas Skov Olsen freistehend die große Chance zum 2:1 für den VfL (44.).

Die zweite Halbzeit begann mit zwei zusätzlichen Unterbrechungen: zuerst aufgrund einer Pyroshow der Wolfsburger Fans. Und dann aufgrund eines langwierigen Videobeweises.

Langer VAR-Check nach Bülter-Tor

Nach einem Freistoß erzielte Marius Bülter ein Kopfballtor für die Kölner (56.), und sowohl der Schiedsrichter (Tor) als auch der Linienrichter (Abseits) waren sich uneinig bei der Bewertung der Szene. Der Videoassistent stellte fest: Unabhhängig davon, ob Abseits vorlag oder nicht – im selben Gewühl foulte der Kölner Joel Schmied den Wolfsburger Patrick Wimmer. Das Tor wurde daher nicht gewertet.

Der VfL hatte lange Zeit durch Amoura (52.) und Skov Olsen (74.) die besseren Chancen in der zweiten Halbzeit. Trotzdem belagerten die Kölner unermüdlich das VfL-Tor und wurden schließlich spät belohnt.

dpa