Die höchste Heimniederlage stellt Trainer Rose vor ungewisse Zukunft. Die Führungsspieler stehen trotz fünfter Niederlage im sechsten Spiel weiterhin hinter ihm.
RB Leipzig unter Druck nach Heimpleite gegen Wolfsburg
Die Situation wird für Trainer Marco Rose und RB Leipzig immer unangenehmer. Ex-RB-Trainer Ralph Hasenhüttl führte den VfL Wolfsburg im eigenen Stadion deutlich vor. Nach dem 1:5 (0:3) und der fünften Niederlage im sechsten sieglosen Pflichtspiel scheint die Zukunft von Rose in Leipzig ungewisser denn je. Schon nach einer Viertelstunde lag RB mit 0:3 zurück, und der Verein rutschte in der Bundesliga-Tabelle auf den vierten Platz ab. Wolfsburg kletterte auf Platz sieben.
Die Niedersachsen sicherten sich frühzeitig den Sieg mit Toren von Mohammed Amoura (4. Minute/16.) und Tiago Tomas (5.). Nach der Halbzeitpause erhöhte Joakim Maehle (64.) per Kopf. Willi Orban (82.) erzielte einen Treffer für Ergebniskosmetik, bevor Kevin Behrens (90.+1) den Endstand setzte.
Hasenhüttls mutiger Ansatz mit vier Offensivkräften zahlte sich aus. Zuerst kam Nationalspieler Benjamin Henrichs gegen Amoura zu spät, der aus vier Metern traf. Dann lenkte Kevin Kampl einen Schuss von Tomas ins eigene Tor ab. Passend zur Gesamtsituation bekam der zuletzt starke Peter Gulacsi von Amoura (16.) den Ball aus spitzem Winkel direkt durch die Beine geschossen.
Lukeba verletzt raus
«Nur wir allein sind dafür verantwortlich. Alles andere, wie vielleicht die Verletztenliste, ist für mich kein Diskussionsthema», betonte Rose vor dem Spiel. Zu den sieben verletzten Spielern mit Assan Ouedraogo, David Raum, Xavi Simons, Yussuf Poulsen, El Chadaille Bitshiabu, Elijf Elmas und Lukas Klostermann kommt nun noch Castello Lukeba dazu, der mit einer Oberschenkelverletzung nach einer halben Stunde raus musste. Der Ex-Wolfsburgers Xaver Schlager, der erstmals nach seinem Kreuzbandriss nach sieben Monaten Pause wieder im Kader war, kam ab der 78. Minute zum Comeback.
Openda und Sesko weiter torlos
In Anbetracht der Krise war auch der einfallslose Angriff von Loïs Openda passend, der in vielversprechender Position zögerlich keinen Abschluss suchte und versuchte, auf den verunsicherten Benjamin Sesko zu passen, jedoch ging der Pass ins Leere (28.). Die schwächste erste Halbzeit in der Bundesliga-Geschichte der Sachsen wurde von den Fans mit Pfiffen quittiert.
Nach dem Austausch ersetzte Rose Arthur Vermeeren Amadou Haidara. Leipzig kämpfte noch einmal, besonders Antonio Nusa setzte Akzente im Spielaufbau. Wolfsburg verteidigte jedoch ruhig und wartete auf Konter. Maehle entschied das Spiel, das Tor von RB-Kapitän Orban hatte letztendlich überhaupt keine Auswirkungen, da Behrens den Vier-Tore-Abstand wiederherstellte.
Die nächsten Tage werden zeigen, ob die RB-Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer weiterhin öffentlich hinter Coach Rose stehen, wie zuletzt bekundet. Nach dem 0:1 bei Inter Mailand hatten sich die Führungsspieler eindeutig für den Coach ausgesprochen.