Die Magie des Dribbelns beherrschen sie schon immer. Mit Toren und Assists begeistern sie Fans und Trainer gleichermaßen.
Deutsche Fußball-Zauberer «Wusiala» und «Wamal» prägen Ära
Im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien kommt es am Freitag in Stuttgart zum ersten Mal zum Aufeinandertreffen der vier begnadeten Talente Jamal Musiala, Florian Wirtz, Nico Williams (alle 21) und Lamine Yamal (16). Die deutschen Fußball-Zauberer haben schon ihren gemeinsamen Spitznamen: «Wusiala». Das spanische Pendant hieße «Wamal». Setzen die Vier ihren Weg fort, können sie eine Ära prägen.
Jamal Musiala:
Geburtstag: 21. Februar 2003 – Geburtsort: Stuttgart – Verein: FC Bayern München – Länderspiele/Tore: 33/5
Diese Worte klingen für die Konkurrenz wie eine Drohung. «Ich glaube, ich kann noch besser spielen.» Noch besser als sehr gut, also. Nach einem Schnupperkurs bei der EM 2021 und der WM-Enttäuschung 2022 mit zu vielen vergebenen Chancen ist der Münchner auf dem Weg zum EM-Superstar. Die Magie des Dribbelns beherrschte er schon immer. Jetzt ist er mit drei Treffern auch noch ein Vollstrecker. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte eine bessere «Quote» von Musiala gefordert und bekam sie. Mehr Tore bei einem EM-Turnier gelangen für Deutschland nur Gerd Müller und Dieter Müller in den 70er Jahren.
Florian Wirtz:
Geburtstag: 3. Mai 2003 – Geburtsort: Pulheim-Brauweiler – Verein: Bayer Leverkusen – Länderspiele/Tore: 22/2
Der erste Knalleffekt der EM gehörte dem 21-Jährigen. Mit seinem Tor im Eröffnungsspiel gegen Schottland machte der Leverkusener einfach da weiter, wo er bei Bayer aufgehört hatte. Schön und erfolgreich Fußball spielen, zaubern auf dem Rasen. Die lange und erfolgreiche Club-Saison fordert aber auch ihren Preis. Double-Sieger Wirtz wirkte müde. Er bekam im Achtelfinale gegen Dänemark eine Startelfpause. Mit dem Comeback in der Anfangsformation wird gerechnet. An Zuspruch mangelt es auch nicht. «Er ist ein überragender Fußballer. Jeder will ihn sehen», sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler.
Nico Williams
Geburtstag: 12. Juli 2002 – Geburtsort: Pamplona – Verein: Athletic Bilbao – Länderspiele/Tore: 17/3
Nach dem Viertelfinaleinzug gegen Georgien kletterte der Linksaußen mit der auffälligen Frisur – blond gefärbte Spitzen in den Zöpfen – die Tribüne hoch, um seinen großen Bruder Iñaki zu umarmen. Iñaki spielt ebenfalls in Bilbao und ist eine Art Vaterfigur für Nico. Die Eltern stammen aus Ghana. Nicholas Williams, wie er tatsächlich heißt, ist einer der begehrtesten Stürmer im Weltfußball. Die Ausstiegsklausel bei den Basken beträgt 60 Millionen Euro. Beim 1:0 gegen Italien zeigte er eine spektakuläre Leistung. Gegen Georgien erzielte er das 3:1 und tanzte nach dem Schlusspfiff mit seinem Kumpel Yamal.
Lamine Yamal:
Geburtstag: 13. Juli 2007 – Geburtsort: Esplugues de Llobregat – Verein: FC Barcelona – Länderspiele/Tore: 11/2
Einen Tag vor dem Finale wird das Supertalent 17 Jahre alt. In Spanien und auch bei der EM hat er alle Altersrekorde gebrochen. Als König Felipe VI. nach dem Auftaktsieg gegen Kroatien in der Kabine den Spielern die Hände schüttelte, blieb er bei Yamal stehen und fragte ihn, wie alt er ist. «Erst 16!», meinte der Monarch dann staunend. Der Dribbelkünstler paukte während der EM für seinen Realschulabschluss – und bestand laut Informationen des Radiosenders Cope die Prüfung. Dem Rechtsaußen aus dem berühmten Fußball-Internat La Masia gelang beim Sieg gegen Georgien sein erster Assist zum 2:1 durch Fabián Ruiz.