In Hamburg greifen im Januar mehrere HSV-Fans Anhänger des 1. FC Köln auf der Reeperbahn an. Einige werden zum Teil schwer verletzt. Nun hat es im Norden Durchsuchungen deswegen gegeben.
Durchsuchungen nach Angriffen von HSV-Fans auf Köln-Anhänger
Nach den brutalen Angriffen von HSV-Fans auf Anhänger des 1. FC Köln auf der Hamburger Reeperbahn zu Jahresbeginn hat es nun Durchsuchungen an mehreren Orten gegeben. Das bestätigte die Hamburger Polizei. Zunächst hatte die «Bild» berichtet.
Am Morgen gab die Polizei bekannt, dass das Hamburger Landeskriminalamt 124 gleichzeitig Razzien an 19 Orten in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchgeführt hat. Es wird der Verdacht auf schweren Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung geprüft.
Das Strafverfahren betrifft 22 HSV-Fans insgesamt. Die Männer im Alter zwischen 19 und 36 Jahren wurden als Tatverdächtige identifiziert. Nach den Durchsuchungen blieben alle auf freiem Fuß, da keine Haftgründe vorlagen.
«Das Landeskriminalamt hat jedoch bereits die Verhängung von Stadionverboten für sie angeregt», hieß es in der Mitteilung. Die Ermittlungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft zu weiteren noch nicht identifizierten Mittätern gingen weiter.
Vermummte überfallen Köln-Fans
Am 18. Januar dieses Jahres haben laut Polizei über 150 teilweise vermummte HSV-Fans wenige Stunden vor dem Zweitliga-Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln (1:0) im Stadtteil St. Pauli feiernde Gäste-Anhänger vor einem Lokal angegriffen und einige von ihnen schwer verletzt. Mehrere Angreifer sind danach geflohen. Die Polizei hat damals angegeben, mehr als 400 Personen überprüft zu haben.
Es gab auch Videos der Auseinandersetzungen im Internet im Umlauf. Die Bilder der Taten hatten bundesweit für Empörung gesorgt. HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz hatte die Attacken scharf verurteilt und sich «fassungslos» gezeigt.
Hamburgs Innensenator Grote begrüßt Polizei-Maßnahmen
Der Hamburger Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) sagte in einer Reaktion auf die Durchsuchungen, dass der Überfall auf die Kölner Fans «dem Ansehen des HSV und der gesamten Stadt massiv geschadet» habe. Er nannte den Angriff einen «Gewaltexzess, der auch vor älteren Menschen und Frauen keinen Halt machte».
«Die Maßnahmen heute sind auch ein deutliches Signal: Solche Aktionen werden nicht toleriert und bleiben auch nicht folgenlos», sagte der Politiker «Die Polizei wird daher auch entsprechende Stadionverbote anregen. Meine klare Erwartung ist, dass diese Personen in absehbarer Zeit kein Stadion mehr von innen sehen.»