Natürlich trifft der formstarke Omar Marmoush auch gegen Heidenheim. Eintracht-Coach Dino Toppmöller beweist mit einem Wechsel in der Pause aber auch ein glückliches Händchen.
Eintracht-Lauf geht weiter: Frankfurt gewinnt in Heidenheim
Eintracht Frankfurt hat dank des Ausnahmestürmers Omar Marmoush den Rückstand auf den Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München verkürzt. Im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim gewannen die Hessen zum Abschluss des 12. Spieltages mit 4:0 (1:0) und liegen nach dem Unentschieden der Bayern tags zuvor bei Borussia Dortmund (1:1) als erster Verfolger nur noch vier Punkte hinter dem deutschen Fußball-Rekordmeister aus München.
Marmoush erzielte bei eisigen Temperaturen und dichtem Nebel auf dem Schlossberg doppelt (22. und 58. Minute) für die Eintracht, und auch der eingewechselte Fares Chaibi (49.) brachte kurz nach der Pause Freude bei den mitgereisten Fans. In der Nachspielzeit schloss Hugo Etikie (90.+4) einen Konter zum Endstand ab. Durch ihre Tore ermöglichten die beiden nicht nur, dass die Eintracht unter Trainer Dino Toppmöller den vierten Liga-Sieg in Folge feierte, sondern auch mit noch mehr Selbstvertrauen am Mittwoch im Pokal-Achtelfinale bei RB Leipzig antreten kann.
Die Gastgeber mussten drei Tage nach dem Highlight-Spiel in der Conference League gegen den FC Chelsea (0:2) die nächste Niederlage hinnehmen. Aufgrund der vierten aufeinanderfolgenden Niederlage in der Liga rutschte das Team von Trainer Frank Schmidt auf den Relegationsplatz 16 ab.
Die Gastgeber hatten vor 15.000 Zuschauern die erste große Chance, obwohl die Eintracht, die im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in der Europa League beim FC Midtjylland auf fünf Positionen verändert wurde, das Spiel in der Anfangsphase dominierte. Die Frankfurter, die aufgerückt und deshalb unsortiert waren, gerieten in einen Konter, den Torhüter Kevin Trapp gegen Mikkel Kaufmann abwehrte (12.).
Schmidt hatte im Vorfeld die Offensive der Gäste gelobt, indem er gesagt hatte: «Sie sind richtig gut. Deswegen gehören sie total verdient zur Spitzengruppe.» Allen voran liegt das an Marmoush. Der Ägypter entschied sich bei der Entstehung der Führung für den richtigen Laufweg und vollendete ein Zuspiel von Nathaniel Brown. Selbstbewusst probierte es der nun 13-fache Torschütze nach einer halben Stunde kunstvoll, verfehlte bei diesem Versuch aber das Gehäuse.
FCH gerät zum achten Mal in Rückstand
Die Heidenheimer, die bereits zum achten Mal in dieser Saison in Rückstand gerieten, waren hauptsächlich darauf bedacht, kompakt zu stehen und aggressiv dagegenzuhalten. Erst kurz vor der Halbzeit erhöhten sie das Risiko etwas, fanden jedoch keine Lücke.
Nach den anspruchsvollen Aufgaben auf europäischer Ebene tauschten beide Trainer in der Halbzeitpause. Toppmöller bewies mit der Einwechslung von Chaibi ein glückliches Händchen. Der Offensivspieler profitierte davon, dass FCH-Abwehrchef Patrick Mainka den Ball unglücklich zu ihm gelenkt hatte.
Pech hatte Heidenheim kurz vor dem 0:3, als ein Ball knapp am Frankfurter Tor vorbeirollte. Im Gegenzug war dann einmal mehr Marmoush nicht mehr aufzuhalten. Die Fans honorierten die Leistung mit ausgelassenen «Deutscher Meister wird nur die SGE»-Gesängen. Beinahe hätten sie auch noch das dritte Tor des Angreifers bejubeln dürfen. Einmal schlenzte er aber vorbei (68.), zwei weitere Male war Torhüter Kevin Müller zur Stelle (71. und 86.). Heidenheims Adrian Beck traf in der Nachspielzeit nur die Latte.