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Zauber-Duo +1: Nagelsmanns Offensivtrumpf

Jamal Musiala und Florian Wirtz zaubern auch gegen Bosnien-Herzegowina. Nur die beiden? Kapitän Joshua Kimmich nennt noch einen weiteren Namen.

Joshua Kimmich hat sich gegen Bosnien-Herzegowina nicht gravierend verletzt.
Foto: Tom Weller/dpa

Aus den Boxen in der deutschen Kabine wummerte Gute-Laune-Musik, da war Joshua Kimmich noch eine Sache wichtig. Bei allen Superlativen für Jamal Musiala und Florian Wirtz gehe «der Kai» in der Berichterstattung «immer ein bisschen unter», sagte der Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft nach der 7:0-Gala gegen Bosnien-Herzegowina. Auch Kai Havertz, einst selbst Supertalent und heute mit 25 Jahren immer noch jung, mache «das richtig, richtig gut», betonte der Kapitän. Also ein Zauber-Trio statt eines Duos?

Bundestrainer Julian Nagelsmann konnte am Sonntag sehr zufrieden die Vorbereitung auf das letzte Gruppenspiel der Nations League am Dienstag in Budapest gegen Ungarn angehen. Einen ähnlichen kreativ-offensiven Dreiklang hat aktuell kaum eine Fußball-Nation zu bieten. Musiala und Wirtz seien «schon spektakulär», befand Kimmich, «aber den Kai sehe ich da auf einem Level».

Havertz traf in Freiburg zum vorübergehenden 3:0, umrahmt mehr oder weniger von Musialas Führung nach 80 Sekunden und Wirtz‘ Doppelpack in der zweiten Halbzeit. Das zweite (und siebte) deutsche Tor wurde von Stürmer Tim Kleindienst erzielt. Beim 6:0 traf der eingewechselte Leroy Sané, dem immer wieder vorhergesagt wurde, auf der offensiven Außenbahn gesetzt zu sein. An Musiala und Wirtz ist jedoch kein Vorbeikommen mehr.

Der Hype um «Wusiala»

«Wir verstehen uns einfach gut auf dem Platz», sagte der Leverkusener Wirtz und merkte nicht zu Unrecht an, das hätten sie ja schon sehr oft gesagt. Nach Nagelsmanns Ansage vor etwas mehr als einem Jahr, dass er sich nicht zwischen Musiala und Witz entscheiden müsse, weil beide gemeinsam wirbeln sollen, hat sich das Duo rasant in die Herzen der Fans gespielt. Wer im Internet nach «Wusiala» sucht, findet Hunderte Videos mit Zusammenschnitten der schönsten Tricks und Tore. 

Musiala gab zu seinem Treffer per perfekt gesetztem Kopfball lächelnd in der ARD zu Protokoll, er sei «echt stolz», weil er nicht einfach nur richtig gestanden, sondern auch die richtige Technik parat gehabt habe. «Bei ihm können sich viele junge Spieler, die Profi werden wollen, was abschneiden», lobte Nagelsmann den Bayern-Profi. «Er hat nicht das Statusdenken, dass er der Superstar ist und nichts mehr lernt, er ist extrem offen und am Ende belohnt er sich selbst.»

Hindernisse auf dem Weg zum Starspieler

Sowohl Musiala als auch Wirtz sind erst 21 Jahre alt und haben noch einen langen Weg vor sich, um etablierte Superstars zu werden. Havertz hat den Vorteil, seinen Mitspielern gegenüber, die Erfahrung gemacht zu haben, wie schnell es auch bergab gehen kann. Der Arsenal-Profi gab sein Debüt im Jahr 2018 im Team von Ex-Bundestrainer Joachim Löw, als er 19 Jahre alt war. Obwohl er als vielversprechend für die Zukunft galt, erlebte er die tristen Jahre der deutschen Nationalmannschaft und konnte den Abstieg nicht aufhalten.

«Das Schöne an Kai ist, er kann sehr viel, sehr gut auf verschiedenen Postionen», sagte Nagelsmann. «Ich habe nie Sorge, ihn irgendwo hinzustellen, das wird auch in Zukunft so sein, ich nagele ihn nicht fest auf eine Position.» Havertz werde viel spielen, «weil ich viel von ihm halte».

dpa