Trotz etlicher Ausfälle gewinnt Borussia Dortmund sein Heimspiel gegen RB Leipzig und nimmt damit auch Druck von seinem Trainer. Die Sachsen kassieren die erste Saisonniederlage in der Bundesliga.
Ersatzgeschwächter BVB fügt Leipzig erste Niederlage zu
Borussia Dortmund und Trainer Nuri Sahin können aufatmen. Mit dem fünften Sieg im fünften Heimspiel hat der kriselnde BVB beim 2:1 (1:1) gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig und Ex-Trainer Marco Rose ein wichtiges Zeichen gesetzt. Nach zuvor vier Auswärtsniederlagen am Stück sorgten Tore von Maximilian Beier (30.) und Serhou Guirassy (65.) erst einmal wieder für etwas Ruhe bei den stark ersatzgeschwächten Westfalen.
Für die Leipziger traf nur Benjamin Sesko (27.) in acht Saisonspielen zuvor, in denen sie nur drei Gegentore hinnehmen mussten. Die Sachsen erlitten somit nach zuvor 19 ungeschlagenen Spielen in Folge wieder eine Niederlage und liegen nun drei Punkte hinter dem FC Bayern in der Tabelle. Der BVB rückte mit 16 Punkten wieder näher an die Champions-League-Plätze heran und ist zumindest bis Sonntag Tabellenfünfter.
Sabitzer verletzt runter, Bensebaini sieht 5. Gelbe Karte
Jedoch gibt es eine neue personelle Herausforderung. Marcel Sabitzer musste verletzt vom Platz, und Linksverteidiger Ramy Bensebaini erhielt seine fünfte Gelbe Karte und wird die Liste der Dortmunder Ausfälle im nächsten Bundesligaspiel gegen den FSV Mainz verlängern. Gegen Leipzig fehlten bereits zehn Profis, darunter Sahin.
Vor dem Anpfiff war der Druck auf den erst 36 Jahre alten Trainer Sahin enorm. Dortmund stand zuletzt vor zehn Jahren zum selben Zeitpunkt mit nur dreizehn Punkten nach acht Spieltagen so schwach da.
Auch wenn Sportchef Lars Ricken dem jungen Chefcoach in den vergangenen Tagen noch einmal demonstrativ den Rücken gestärkt hatte, bekannte Sahin vor dem Spiel bei Sky: «Es ist schwer, ich hatte auch schon schönere Tage in meinem Leben.»
Leipzig-Führung mit erstem Torschuss
Es war typisch für die Westfalen, dass die lange harmlosen Gäste mit ihrem ersten Schuss aufs Tor in Führung gingen. Sesko nutzte nach dreißig Minuten eine Vorlage von Lois Openda aus spitzem Winkel, um das Netz zu treffen, weil Alexander Meyer im BVB-Tor nicht schnell genug die Arme nach oben strecken konnte. Der 33-Jährige spielte für Gregor Kobel, der ebenfalls kurzfristig verletzt ausgefallen war.
Die Dortmunder waren im ersten Durchgang eindeutig dominierend. Nur Jamie Gittens verpasste zwei große Chancen (14./29.). Nach einer Ecke erzielte der Champions-League-Finalist der Vorsaison durch Beier immerhin schnell den verdienten Ausgleich und wurde mit aufmunterndem Applaus für den mutigen Auftritt in die Pause verabschiedet.
Nach dem Wechsel gab es einen offenen Schlagabtausch, in dem Dortmunds mutiger Auftritt fortgesetzt wurde. Guirassy köpfte nach Vorarbeit von Beier zum Führungstreffer für den BVB, was von den meisten der 81.365 Zuschauer bejubelt wurde. Die Westfalen hätten jedoch höher führen und das Spiel früher entscheiden müssen. RB-Keeper Peter Gulasci wurde durch mehrere Glanztaten zum besten Spieler der insgesamt enttäuschenden Leipziger.