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Erst Protest, dann Harder: FC Bayern distanziert Wolfsburg

Münchens Fußballerinnen landen im Titelrennen einen wichtigen Heimsieg. Im Gipfeltreffen gegen den VfL Wolfsburg dreht Pernille Harder mächtig auf. Die Fans schimpfen auf den DFB.

Zwei Tore, eine Vorlage: Münchens Pernille Harder war nicht zu stoppen.
Foto: Daniel Löb/dpa

Dank Doppelpackerin Pernille Harder haben die Fußballerinnen des FC Bayern vorerst einen Abstand von sechs Punkten zu ihrem Dauerrivalen VfL Wolfsburg geschaffen. Im deutschen Klassiker gewann der Tabellenführer mit 3:1 (1:0) gegen den Dritten. Die überragende Harder (13. und 47. Minute) und die Nationalspielerin Lea Schüller (69.) trafen für das Heimteam im Stadion am Bayern-Campus. Das Ehrentor für Wolfsburg erzielte Lineth Beerensteyn (75.).

Das Treffen der Bundesliga-Spitzenmannschaften begann mit einem Schreckmoment, als Bayern-Torhüterin Ena Mahmutovic mit ihrer Kapitänin Glodis Viggosdottir in der Luft kollidierte. Die Innenverteidigerin erlitt eine blutige Kopfwunde und musste den Rest des Spiels mit einem Verband weiterspielen.

Mahmutovic rettet gegen Brand

Sportliche Höhepunkte gab es im ersten Durchgang kaum, die Münchnerinnen machten dafür aus wenig sehr viel. Nach Alara Sehitlers Flanke vollendete Harder mühelos. Wolfsburgs beste Chance vergab Jule Brand, als Mahmutovic glänzend per Fußabwehr parierte. «Es passiert viel im Mittelfeld. Viele Zweikämpfe, viele harte Duelle», analysierte Lena Oberdorf im Pausen-Interview beim ZDF.

Furios startete die zweite Hälfte, Harder erhöhte nach einer Flanke von Jovana Damnjanovic auf 2:0. Fast zeitgleich verpasste Lena Lattwein den Anschluss, ihr Distanzschuss traf die Latte des Bayern-Tores. Der VfL blieb bemüht, aber das Tor fiel auf der anderen Seite: Harder flankte auf Schüller, die per Kopf auf 3:0 erhöhte.

Wolfsburg gab jedoch nie auf und wurde schließlich belohnt. Beerensteyn umspielte gelassen die Bayern-Abwehr alleine und schob zum 1:3 ein. Mehr war für den VfL nicht möglich. In der Schlussphase vergab Schüller nach Harders Hackenvorlage die beste Münchner Konterchance.

«Scheiß DFB»-Rufe

Für Unmut hatte vorab die frühe Anstoßzeit gesorgt. Im Bayern-Block protestierten die Fans mit Spruchbändern gegen den Spielbeginn schon um 16.55 Uhr. «In den Farben getrennt – in der Sache vereint!», hieß es auf einem grünen Banner; «Fußball für Fans nicht fürs TV», stand auf einem roten Plakat. Der Mini-Stimmungsboykott endete in der elften Minute mit «Scheiß DFB»-Rufen.

dpa