St. Pauli verlässt vorübergehend den Relegationsplatz, während Kiel den Anschluss fast verloren hat.
St. Pauli siegt gegen Kiel mit 3:1 im Aufsteigerduell
St. Pauli feierte Manilos Saliakas für das erste Bundesligator der Saison am Millerntor, am Ende stand ein wichtiger und am Ende ungefährdeter Erfolg im Aufsteigerduell gegen Holstein Kiel. In einem hitzigen Nordderby waren die Hamburger beim 3:1 (1:0) etwas im Glück, denn Kiels Fiete Arp (45.) vergab einen Foulelfmeter. Die Tore von Saliakas (25.), Morgan Guilavogui (56.) und Johannes Eggestein (85.) bescherten den Kiezkickern den für sie so wichtigen Dreier im Kellerduell. Das Tor von Phil Harres kam zu spät (90.+1). St. Pauli hat vorübergehend den Relegationsplatz verlassen, ist nun Tabellen-15. und liegt mit elf Punkten einen Zähler vor Heidenheim. Kiel hat mit lediglich fünf Punkten und 30 (!) Gegentoren als Vorletzter den Anschluss schon fast verloren.
Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion war nach 25 Minuten erstmals in dieser Saison die St.-Pauli-Torhymne, der «Song 2» von Blur, zu hören. Oladapo Afolayan, Eggestein und Saliakas sorgten mit ihrem Spielzug für überschwänglichen Jubel auf dem Feld und bei den St. Pauli-Fans auf den Tribünen. Beim ersten Heimtor nach fünf Bundesligaspielen vor eigenem Publikum half dem Griechen der Innenpfosten.
Arp scheitert vom Punkt
Die Gastgeber hatten auch Glück kurz vor der Pause, als Arp mit einem Strafstoß an Nikola Vasilj scheiterte. Der St.-Pauli-Keeper war am Elfmeter beteiligt, da er in der 45. Minute Kiels Kapitän Lewis Holtby zu Fall gebracht hatte. Zuvor war der Rückpass von Saliakas zu kurz geraten, wodurch die knifflige Szene für die Hausherren auf das Konto des Torschützen ging. In der 36. Minute hätte jedoch auch St. Pauli auf einen Elfmeter hoffen können, doch Schiedsrichter Felix Zwayer entschied nach VAR-Prüfung dagegen.
Die Kieler fanden nach dem Wechsel – ähnlich wie zu Beginn – besser ins Spiel und waren gefährlicher. Allerdings sorgte ein blitzsauberer Konter von St. Pauli für die Vorentscheidung. Erneut waren die herausragenden Afolayan und Eggestein beteiligt – Guilavogui überwand Kiels Keeper Timon Weiner.
Kiel startete stark
Kurz nach dem Start des Spiels war es Nicolai Remberg, der mit einem Volley aus der Ferne beinahe die Gäste in Führung gebracht hätte. Die Schleswig-Holsteiner hatten auch zu Beginn der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, während die Gastgeber auf der Suche nach dem ersten Bundesliga-Heimtor der Saison das Risiko mieden.
St. Paulis Alexander Blessin hatte darauf gesetzt, die gleiche Taktik wie nach dem 0:2 in Mönchengladbach beizubehalten. Kiels Trainer Marcel Rapp setzte nach dem 0:3 in Mainz auf drei neue Spieler: Finn Porath, Magnus Knudsen und den ehemaligen HSV-Stürmer Arp.
Nach dem Wechsel gab es keine Veränderungen im Personal beider Teams. Erst nach etwa einer Stunde verließ Arp mit gesenktem Kopf das Spielfeld und wurde durch Shuto Machino ersetzt. Kiel bemühte sich weiterhin, während St. Pauli sich immer mehr zurückzog, aber immer wieder Nadelstiche setzte. Einer davon krönte die starke Leistung von Eggestein.