Stuttgart hält gegen Europa-League-Sieger Atalanta gut dagegen – dann bereitet der Leverkusen-Schreck den Gästen den Weg. Der VfB wartet weiter auf den ersten Königsklassen-Heimsieg seit 15 Jahren.
Ex-Leipziger Lookman trifft: VfB unterliegt Bergamo
Der ehemalige Bundesliga-Profi Ademola Lookman und Atalanta Bergamo haben dem VfB Stuttgart den nächsten großen Champions-League-Abend verdorben. Trotz einer mutigen Leistung verlor der deutsche Fußball-Vizemeister mit 0:2 (0:0) gegen den italienischen Topclub durch ein Tor des früheren Leipzigers und einen Treffer von Nicolo Zaniolo.
Lookman erzielte in der 51. Minute vor 60.000 Zuschauern ein Tor. Es war sein achtes Pflichtspieltor der Saison. Letzte Saison hatte er im Finale der Europa League alle drei Tore beim 3:0-Sieg der Italiener gegen Bayer Leverkusen erzielt. Zaniolo, der eingewechselt wurde, sorgte in der stimmungsvollen Arena gegen den VfB für den Schlusspunkt (88.).
Der 1:0-Sieg bei Juventus Turin vor zwei Wochen hat den Stuttgartern einen Schub für ihre zukünftigen internationalen Aufgaben gegeben. Trotzdem müssen sie weiterhin auf den ersten Heimsieg in der Königsklasse seit fast 15 Jahren warten. Bergamo blieb am vierten Spieltag der Ligaphase zum vierten Mal ungeschlagen und zum vierten Mal ohne Gegentor.
Mittelstädt rettet sehenswert
Die erste Halbzeit war zwar nicht besonders aufregend, aber dennoch unterhaltsam. Besonders in der schwungvollen Anfangsphase war zu erkennen, dass beide Teams auf dem Platz wissen, was sie mit dem Ball anfangen sollen und nach spielerischen Lösungen suchen. Der zuvor verletzte Abwehrchef Jeff Chabot stand dem VfB wieder zur Verfügung, saß aber zunächst auf der Bank. Anstelle von ihm machte der junge Anrie Chase im defensiven Zentrum erneut eine gute Figur.
Atalanta hat in dieser Saison bereits 29 Tore in der Liga erzielt. Besondere Vorsicht war daher immer geboten beim technisch starken Offensiv-Trio mit dem 27-jährigen Lookman, dem gut gestarteten Neuzugang Mateo Retegui und dem 70-fachen kroatischen Nationalspieler Mario Pasalic. Kurz vor der Pause hätte der Ball beinahe das VfB-Tor getroffen, aber Verteidiger Maximilian Mittelstädt rettete mit einer großartigen Grätsche gegen Pasalic (31.).
Rouault vergibt – Kolasinac verletzt
Stuttgarts beste Möglichkeit in der ersten Halbzeit wurde von Anthony Rouault per Kopf vergeben (11.). Möglicherweise hätte der Franzose die Flanke lieber zu El Bilal Touré gespielt, der seit Sommer von Atalanta an den VfB ausgeliehen ist. Bei einem Zusammenstoß zwischen Touré und Bergamos Davide Zappacosta hätten die Schwaben gerne einen Elfmeter bekommen. Schiedsrichter Rade Obrenovic aus Slowenien winkte jedoch ab (33.).
Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit schoss Deniz Undav aus einem schwierigen Winkel noch ans Außennetz (45.). Der ehemalige Schalker Sead Kolasinac, der seit Juli 2023 in Bergamo spielt, hatte zu diesem Zeitpunkt das Spielfeld bereits aufgrund einer Oberschenkelverletzung verlassen (13.).
De Ketelaere liefert direkt ab
Wie stark die Lombarden sind und welche Qualität sie auch von der Bank noch bringen können, zeigten sie gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut. Der Joker Charles De Ketelaere brach überraschend mühelos über die rechte Seite durch, spielte Lookman an – und der erzielte aus kurzer Distanz das 0:1. Nur fünf Minuten später wurde Stuttgarts ebenfalls eingewechselter Ermedin Demirovic gerade noch am möglichen Ausgleich gehindert.
Der VfB hat bis zum Ende versucht, in seinen Aktionen jedoch letztendlich nicht genug Druck gemacht. Auf der anderen Seite testete De Ketelaere Stuttgarts Nationaltorhüter Alexander Nübel noch einmal mit einem Kopfball (73.), bevor Zaniolo mit einem flachen Schuss zum 0:2 traf.