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Feuerzeugwurf: Berufung von Kiel und St. Pauli unzulässig

Die juristische Aufarbeitung des Feuerzeugwurfs gegen Bochums Torwart Patrick Drewes hat auch Einfluss auf den Abstiegskampf. Holstein Kiel und der FC St. Pauli scheitern aber bei ihrer Berufung.

Das DFB-Bundesgericht verhandelt in Frankfurt über die Folgen des Feuerzeugwurfs von Berlin.
Foto: Thomas Frey/dpa

Der Einspruch der Abstiegskandidaten FC St. Pauli und von Holstein Kiel in der Berufungsverhandlung um den Feuerzeugwurf-Eklat aus der Bundesliga wurde abgelehnt. Die Berufungen gegen das Urteil wurden als unzulässig erklärt, entschied das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main.

Die beiden Vereine waren nicht in das Skandalspiel 1. FC Union Berlin – VfL Bochum vom 14. Dezember verwickelt, aber sie sahen eine Beeinträchtigung der Integrität des Wettbewerbs – genauer gesagt des Abstiegskampfes.

«Ein nicht praktikabler Weg»

Ein berechtigtes Interesse könne jeder Verein haben, so der Richter. Man habe geprüft, wann ein «unmittelbares» Interesse bestehe. Der Kreis der Vereine könne aber nicht zu groß gezogen werden. «Dies wäre ein nicht praktikabler Weg», hieß es zur Begründung weiter.

Das Sportgericht des Verbandes hatte entschieden, dass die Partie nicht mit dem Endstand von 1:1 gewertet wird, sondern mit 2:0 für die Bochumer. Das Spiel im Stadion An der Alten Försterei wurde in der 92. Minute für über 25 Minuten unterbrochen, nachdem der Bochumer Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug aus dem Union-Block getroffen wurde und das Feld verlassen musste.

Neben Union Berlin hatten auch St. Pauli als Tabellen-15. und Kiel als Schlusslicht Berufung gegen das Urteil des Sportgerichts eingelegt. Zum Auftakt der zweiten Verhandlung entschied aber das DFB-Bundesgericht unter dem Vorsitz von Oskar Riedmeyer, dass die Berufungen nicht zugelassen werden.

«Ihnen geht es doch nur um die Punkte»

Bochums Anwalt Christoph Schickhardt sagte in die Richtung der Rechtsvertretung von Kiel und St. Pauli: «Hören Sie auf mit Moral und sportliche Integrität – Ihnen geht es doch nur um die Punkte.» Am letzten Spieltag empfängt St. Pauli die Bochumer – womöglich zu einem Endspiel um den Klassenverbleib.

Wenn das Bundesgericht das Urteil des Sportgerichts vom 9. Januar bestätigt, hätte Bochum zwei Punkte mehr in der Tabelle und würde nach dem aktuellen Stand den 1. FC Heidenheim, der sich nicht in den rechtlichen Streit einmischen wollte, um zwei Zähler überholen und vom 16. Platz verdrängen. Berlin (13.) würde ein Punkt abgezogen.

dpa