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Feuerzeug-Eklat um Union: Bochum darf 2:0-Sieg behalten

Über vier Monate nach dem Skandalspiel bestätigt das Ständige Schiedsgericht die vorherigen Urteile. Für Union ist die Entscheidung quasi bedeutungslos – für Bochum womöglich überlebenswichtig.

VfL-Torhüter Patrick Drewes wurde im Hinspiel im Dezember von einem Feuerzeug am Kopf getroffen.
Foto: Andreas Gora/dpa

Das Bundesliga-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Bochum wird nach dem Feuerzeugwurf auf VfL-Torwart Patrick Drewes endgültig mit 2:0 zugunsten der Bochumer gewertet. Das entschied das Ständige Schiedsgericht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur über vier Monate nach dem Skandalspiel, das eigentlich 1:1 geendet hatte.

Das Schiedsgericht hat die Urteile des Sport- und Bundesgerichts des Deutschen Fußball-Bundes bestätigt. Eine offizielle Mitteilung des DFB wird im Laufe des Tages erwartet.

Der Tabellenletzte aus Bochum betrachtet das Urteil als den letzten Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf. Nach dem 1:1 im Rückspiel gegen Union am Sonntag ist der VfL kaum noch zu retten. Derzeit liegt die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking vier Punkte hinter dem Relegationsrang. Sollte Bochum am Freitag den Showdown in Heidenheim verlieren, wäre der siebte Bundesliga-Abstieg besiegelt.

Die Berliner haben den Klassenerhalt bereits sicher. Für sie ist die Entscheidung aus sportlicher Sicht unbedeutend.

Das Ständige Schiedsgericht ist verantwortlich für alle Auseinandersetzungen zwischen einem Proficlub und dem Deutschen Fußball-Bund oder der Deutschen Fußball Liga.

Nichtangriffspakt in der Nachspielzeit

Die Begegnung im Stadion An der Alten Försterei wurde am 14. Dezember in der 92. Minute für über 25 Minuten unterbrochen, da der Bochumer Torhüter Drewes von einem Feuerzeug, das aus dem Union-Block geworfen wurde, getroffen wurde und das Spielfeld verlassen musste.

Das Spiel wurde nach dem Ausscheiden von Drewes durch Schiedsrichter Martin Petersen fortgesetzt und beendet. Da Bochum bereits alle Auswechslungen vorgenommen hatte, musste Angreifer Philipp Hofmann kurzzeitig ins Tor. Beide Mannschaften spielten den Ball in einem Nichtangriffspakt hin und her, um das Spiel zu beenden.

Union wirft Drewes Schauspielerei vor

Im Januar hatte das DFB-Sportgericht entschieden, dass Drewes durch das Feuerzeug am Kopf verletzt wurde und Bochum dadurch geschwächt wurde. Daher wäre sogar ein Spielabbruch gerechtfertigt gewesen. Die Berufung der Berliner wurde im Februar vom DFB-Bundesgericht ebenfalls abgewiesen und das erste Urteil bestätigt.

Die Berliner warfen Drewes mehr oder weniger direkt Schauspielerei vor. «Für eine besondere Schauspieleinlage von Herrn Drewes oder für ein Komplott oder eine Schmierenkomödie haben wir nicht die entsprechenden Anhaltspunkte bekommen», hatte Sportgerichtsrichter Stephan Oberholz entgegnet.

dpa