Devin Booker führt Hausherren zum Sieg, Ulm verpasst erneuten Coup trotz starkem Spiel.
FC Bayern verteidigt Meistertitel gegen ratiopharm Ulm in dramatischem Finale
München behält seine Stellung als deutsche Basketball-Hauptstadt. Trotz einer schwierigen Phase besiegte der FC Bayern im Playoff-Finale der Bundesliga den Außenseiter ratiopharm Ulm und verteidigte seinen Meistertitel. Im fünften Spiel der Best-of-Five-Serie, dem entscheidenden Showdown in der eigenen Halle, feierten die Bayern trotz eines beeindruckenden Comebacks von Ulm einen 81:77 (48:41)-Sieg. Dies war der entscheidende dritte Sieg.
Der Topscorer der Gastgeber war der erfahrene Devin Booker mit 19 Punkten. Trotz einer schwierigen Saison in München endete sie schließlich doch mit einem Happy End. Im Pokal scheiterte der Favorit bereits im Halbfinale, in der Euroleague verpasste das Team von Ex-Bundestrainer Gordon Herbert die Playoffs.
Während die Bayern den siebten Meistertitel feierten, konnte Ulm seinen Bundesliga-Coup von 2023 nicht wiederholen. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg konnte mit den 22 Punkten von Karim Jallow nicht triumphieren. Trotzdem bleibt dem Team von Headcoach Ty Harrelson der schwache Trost, eine starke Saison gespielt und das Starensemble von der Isar mächtig geärgert zu haben.
Zum elften Mal in der Geschichte der Bundesliga fand ein entscheidendes fünftes Finalspiel statt. In den ersten zehn Duellen hatten immer die Heimmannschaften gewonnen. Der klare 67:53-Auswärtssieg der Bayern am Dienstag in Ulm ermöglichte den ultimativen Showdown der Best-of-Five-Serie. Im finalen K.o. nach der Halbzeit haben sich die Münchner besonders stark gezeigt und nur 21 Punkte zugelassen.
Erst starker Bayern-Start – dann Ulmer Aufholjagd
«Das werden wir auch heute wieder brauchen, um zu gewinnen», sagte Routinier Devin Booker vor Spiel fünf beim Sender Dyn. Die Gastgeber verteidigten dementsprechend von Beginn an aggressiv und machten Ulm das Leben schwer. Im zweiten Drittel zogen die Münchner davon auf bis zu 17 Punkten Vorsprung (47:30). Die Bayern-Fans im SAP Garden feierten schon.
Ulm hatte Probleme – ähnlich wie im vierten Spiel – besonders von der Dreierlinie, die ersten zehn Versuche waren alle erfolglos. Trotzdem gewannen die Gäste an Fahrt, nutzten die Fehler der Bayern aus und verkürzten den Rückstand kontinuierlich. Als dann auch noch der erste Dreipunktewurf erfolgreich war und Nate Hinton von Ulm mit einem Korbleger in der Schlusssekunde die erste Halbzeit beendete, war das Spiel wieder offen.
Irrwitzige Schlussphase entscheidet Meisterkampf
Ein Stück entfernt von der Bayern-Bank vergrub Carsen Edwards den Kopf in seinen Händen – der herausragende Münchner Profi fehlt seit mehr als zwei Monaten aufgrund einer Rückenverletzung. Die Ulmer mussten wie bereits am Dienstag auf Jungstar Noa Essengue verzichten, der zum NBA-Draft nach New York geflogen war und dort von den Chicago Bulls ausgewählt wurde. Teamkollege Ben Saraf fand ebenfalls in der ersten Runde ein Team (Brooklyn Nets) – er verzichtete auf die US-Reise und stand in München auf dem Parkett.
Im zweiten Viertel sah es nach einer Münchner Titelshow aus, aber am Ende entwickelte sich ein großer Basketball-Thriller. Ulm holte auf und ging in der 33. Minute tatsächlich mit 66:65 in Führung. Die Gastgeber brauchten viereinhalb Minuten für ihre ersten Punkte. Am Ende wurde es ein wilder Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Bayern.