Adlerträger erkämpfen sich 4:3-Sieg nach turbulentem Spiel mit Zitter-Schlussphase. Köln verliert viertes Samstagabendspiel.
Eintracht Frankfurt dreht Spiel in Köln und feiert Auswärtssieg

Eintracht Frankfurt hat einen frühen Rückstand beim 1. FC Köln gedreht und in einem fesselnden Spiel den ersten Auswärtssieg in der Domstadt seit 2017 gefeiert. Die Adlerträger setzten sich nach einer Zitter-Schlussphase mit 4:3 (2:1) beim Aufsteiger durch und rückten nach der fünften ungeschlagenen Bundesliga-Partie in Serie auf Platz sechs vor. Köln verlor auch das vierte Samstagabendspiel in dieser Saison und steht mit sechs Zählern weniger vorerst auf Rang neun.
Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion brachte Jakub Kaminski (4. Minute) die Hausherren früh in Führung. Doch Arthur Theate (39.) und Mahmoud Dahoud (45.+6) drehten die Partie zugunsten der Gäste. Mit einem Doppelpack schien Jonathan Burkardt (60. und 63.) fast alles klargemacht zu haben. Marius Bülter (83.) und Luca Waldschmidt (90.+4) machten es aber noch mal richtig spannend.
Schweigender Protest früh unterbrochen
Nach dem 1:3 gegen Gladbach wechselte Kölns Trainer Lukas Kwasniok auf vier Positionen. Saïd El Mala, der bei seiner Debüt-Nominierung für die Nationalmannschaft zuletzt ohne Einsatz blieb, aber danach bei der U21 überzeugte, saß zuerst auf der Bank. Eintracht-Coach Dino Toppmöller tauschte nach dem 1:0 gegen Mainz zweimal und brachte erstmals in dieser Bundesliga-Saison Mario Götze von Anfang an.
Aufgrund der bundesweiten Fan-Proteste gegen mögliche neue Sicherheitsmaßnahmen in Stadien herrschte zunächst fast vollkommene Stille auf den Rängen. Doch bereits in der 4. Minute wurde es laut: Ragnar Ache zog links an dem herauslaufenden Michael Zetterer vorbei und legte auf Kaminski ab, der den Ball gefühlvoll zu seinem fünften Saisontreffer oben rechts ins leere Tor schob. Zunächst wurde der Treffer wegen Abseits abgepfiffen, zählte jedoch nach VAR-Überprüfung.
Frankfurt dreht Rückstand vor der Pause
Nach zwölf Minuten meldeten sich die Fans im Kölner Block mit gewohnt lautstarker Unterstützung und viel Pyrotechnik zurück, während Frankfurt auf der Suche nach einer schnellen Antwort war. Die Kölner Defensive stand zunächst sicher. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte vorerst Burkardt nach einer halben Stunde, als er eine Flanke von Ansgar Knauff per Kopf aufs Tor brachte – doch Marvin Schwäbe war zur Stelle.
Kurz darauf war es erneut ein Kopfball, der den Ausgleich erzielte: Theate traf nach einer Ecke von Farès Chaibi zum 1:1 – sein erster Bundesliga-Treffer. Köln kassierte damit das fünfte Gegentor nach einer Ecke in dieser Saison. Frankfurt legte noch einen drauf: Zunächst parierte Schwäbe einen Schuss von Chaibi glänzend mit dem Fuß, aber Dahoud verwandelte den Abpraller kurz vor der Halbzeit zum 2:1.
Burkardt macht mit Doppelpack alles klar
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff ergab sich Jan Thielmann die Gelegenheit zum Ausgleich: Von rechts zog der Kölner auf das Frankfurter Tor, scheiterte jedoch zu zentral an Zetterer. Kurz darauf wurde das Spiel unterbrochen, als Raketen aus dem Gästeblock der komplett in Schwarz gekleideten Eintracht-Fans in Richtung Spielfeld flogen. Die Kölner hatten wie bereits in der ersten Hälfte weniger Ballbesitz, lauerten aber auf Konter.
Innerhalb von drei Minuten schuf Burkardt aus Frankfurt klare Verhältnisse: Zuerst verwertete er nach eigener Vorarbeit am ersten Pfosten. Kurz darauf nutzte der Stürmer die Unterzahl der Kölner durch eine Behandlungspause von Joel Schmied eiskalt und erhöhte per Hacke zum 4:1.
Köln, zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison mit mehr als drei Gegentoren, versuchte auch durch Einwechslungen wie die von El Mala eine Reaktion zu zeigen. Nach einer gelungenen Kombination im Strafraum schoss Joker Bülter unten links ein und brachte noch einmal Schwung ins Kölner Spiel. Dies geschah bei reichlich Nachspielzeit, in der El Mala zuerst den Pfosten traf, bevor Waldschmidt mit einem Kopfball zur Stelle war.








