Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Díaz startet bei Bayern: Hohe Erwartung an 75-Millionen-Mann

Am Wochenende noch mit Liverpool im Tempel in Tokio – nun im Juli-Regenwetter von München: Offensiv-Hoffnung Díaz ist in Bayern angekommen. Teurer waren bislang nur zwei andere Stars.

Luis Díaz dürfte der teuerste Neuzugang des FC Bayern in diesem Sommer sein.
Foto: Dave Thompson/AP/dpa

Bei seinem ersten offiziellen Termin in München ließ sich Luis Díaz in einer Limousine mit verdunkelten Scheiben fahren. Auf dem Platz soll der neue Münchner Stürmerstar künftig im Rampenlicht des FC Bayern glänzen – und den deutschen Fußball-Rekordmeister in Bundesliga und Champions League zur Glorie schießen. Nach der Transfereinigung mit dem FC Liverpool für bis zu 75 Millionen Euro sind die Erwartungen an den 28 Jahre alten Kolumbianer groß.

Am Dienstagmorgen um 6.22 Uhr landete Díaz aus Tokio kommend auf dem Münchner Flughafen. In Japan hatte er noch mit dem englischen Meister auf einer Werbereise trainiert, Fans getroffen und in einem Tempel meditiert. In weiter Hose und blauem Hemd sowie mit Kopfhörern im Ohr wurde er dann vom Airport abgeholt und direkt zum Medizincheck gefahren.

Druck ist groß: Díaz als Ersatz für Sané, Müller und Musiala

Bei der Ankunft im Krankenhaus Barmherzige Brüder zeigte er seine auffällig blond gefärbten Haare nicht der Öffentlichkeit. Später folgte der zweite Teil des medizinischen Checks an der Säbener Straße und vor allem die Unterzeichnung des Vertrags. Ein Vertrag über vier Jahre bis 2029 lag für den Nationalspieler bereit, wie bereits zuvor berichtet wurde. Einige wenige Fans warteten am Vereinsgelände, konnten jedoch ihren neuen Star bis zum frühen Nachmittag nicht entdecken.

Die Erwartungen an Díaz sind hoch: Nach den Abgängen von Leroy Sané (Galatasaray Istanbul), Mathys Tel (Tottenham Hotspur) und Thomas Müller, der vor einem Engagement in der nordamerikanischen MLS steht, soll Díaz neben Torgarant Harry Kane die Erfolge herausschießen. Und weil DFB-Ass Jamal Musiala (22) zu allem Überfluss monatelang verletzt ausfällt, könnten auf den Kolumbianer auch noch Aufgaben als Zehner hinter Kane (32) warten.

Ein Mann für einen Verjüngungsprozess ist er im Kreise der Flügelspieler Serge Gnabry (30) und Kingsley Coman (29) im Gegensatz zu Michael Olise (23) nicht. Dieser wäre Neu-Nationalspieler Nick Woltemade. Aber bei dem Star der U21-EM, der gerne nach München würde, liegen der VfB Stuttgart und die Bayern in der Ablösefrage weit auseinander.

Erfolgsbringer oder Flop à la Mané?

Nach den medizinischen Untersuchungen beginnt diese Woche das Training bei den Bayern – nach drei Wochen Urlaub nach der Club-WM in den USA. Schon am Samstag (15.30 Uhr) steht in der Allianz Arena das erste Testspiel des Teams von Cheftrainer Vincent Kompany an. Dann könnte auch Díaz, der dritte Kolumbianer in der Geschichte der Bayern nach Adolfo Valencia und James Rodríguez, erstmals im rot-weißen Trikot der Münchner auflaufen.

Die Bayern investieren also 75 Millionen Euro in das Projekt und hoffen, dass sich die Geschichte von 2022 nicht wiederholt: Damals verloren sie ebenfalls einen wichtigen Offensivstar (Robert Lewandowski) und versuchten, ihn mit einem nicht mehr ganz so jungen Profi aus Liverpool zu ersetzen: Sadio Mané. Das Experiment scheiterte jedoch, der anfangs gefeierte Senegalese verließ die Bayern bereits nach einer Saison – und sie wurden am Ende knapp Meister.

Bosse werden an 75-Millionen-Euro-Einkauf gemessen

Zusätzlich werden die Bosse an der Säbener Straße sich auch am drittteuersten Einkauf der Vereinshistorie nach Kane (100 Millionen Euro) und Lucas Hernández (80 Millionen Euro) messen lassen müssen. Der eigentlich als Königstransfer geplante Florian Wirtz hat den Münchnern bekanntlich abgesagt – stattdessen soll es Díaz richten. Kurioserweise hatten sich die beiden zuletzt noch auf der Asien-Reise des FC Liverpool als kurzzeitige Teamkollegen kennengelernt.

Diáz verabschiedete sich dann, stieg in eine Boeing 787 der japanischen Airline ANA und landete 14 Stunden später wieder im Münchner Juli-Regenwetter. Die aktuellen Wetterbedingungen in Bayern dürften nach fünf Jahren in England für ihn nicht ganz ungewohnt sein.

Ersatztorwart Ulreich bekommt ein weiteres Jahr

Auch Sven Ulreich kennt die Bedingungen in München – kein Wunder, ist er doch seit 2015 und mit nur einem Jahr Unterbrechung Ersatzkeeper bei den Bayern. Und auch in der Spielzeit 2025/26 bleibt der 36-Jährige der Backup von Manuel Neuer. Der Rekordmeister verlängerte den Kontrakt des Routiniers um ein Jahr. Als «Verlässlichkeit in Person» adelte ihn Sportvorstand Max Eberl und lobte: «Er hält, was er verspricht – im wahrsten Wortsinn. Charaktere wie er tun jedem Team gut.» Die Fans jubelten ihm am Vereinsgelände lautstark zu.

dpa