Bayerns Kompany fokussiert auf finale Aufgabe gegen Leipzig nach schmerzhafter Niederlage. Rückkehr von Torjäger Kane erwartet.
Spannung vor Duell Bayern gegen Leipzig

Vincent Kompany hat aufgrund des vorweihnachtlichen Papa- und Fußball-Stresses noch keine Zeit für einen Jahresrückblick gefunden. Nach dem schmerzhaften 1:2 seines FC Bayern gegen den FSV Mainz konzentriert sich der Coach voll und ganz auf die finale Aufgabe des Jahres gegen RB Leipzig. «Die Motivation wird natürlich größer, wenn du einmal verlierst», sagte der 38-Jährige vor dem Duell gegen den wiedererstarkten Rivalen am Freitag (20.30 Uhr/DAZN und Sat.1), für das der zuletzt schmerzlich vermisste Torjäger Harry Kane zurückerwartet wird.
Für die Münchner geht es nicht nur um eine kuriose Super-Serie: Seit einem 1:3 gegen Borussia Dortmund im November 1987 ist der deutsche Rekordmeister zum Jahresabschluss ungeschlagen. In den vergangenen elf Jahren wurde das letzte Bundesliga-Heimspiel vor Weihnachten sogar immer gewonnen. «Wenn es Freitag so läuft, wie gestern im Training, haben wir gute Voraussetzungen», sagte Kompany, als er lächelnd von Vollgas-Fußball in seinem Starensemble berichtete.
Der Ärger über die Pleite in Mainz hängt trotz der Gewissheit, als Tabellenführer zu überwintern, aber immer noch nach. «Wir hatten bislang drei Niederlagen und haben immer gut darauf reagiert», sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Club.
Der in München immer wieder als «Glücksfall» gepriesene Kompany darf sich am Weihnachtsfest mit «viel Essen» und «Zeit mit der Familie» über ein gelungenes erstes Halbjahr beim FC Bayern freuen. Wenngleich er vorher noch wie «viele Väter Stress hat, Geschenke zu besorgen».
Rose verschafft sich erstmal Ruhe
Mehr Gegenwind als Kompany musste RB-Coach Marco Rose in dieser Saison aushalten. «Ich weiß, dass besonders ich als Trainer an Ergebnissen gemessen werde. Wenn die nicht kommen, dann wird es schnell unruhig», sagte der 48-Jährige. «Wir haben uns ein wenig Ruhe erarbeitet, aber ich weiß ja, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann.»
Mit drei Siegen am Stück glückte Rose der Umschwung in einer Liga-Saison, in der RB noch nicht wie angestrebt Bayern-Herausforderer ist. «Gerade sind wir echt ein ganzes Stück weg, das muss man ehrlich sagen», sagte Rose. Sein Arbeitsplatz beim Tabellenvierten wäre auch bei einer Niederlage in München nicht gefährdet.
Münchner Frusterlebnisse
Am Ende eines anstrengenden Halbjahres mit vielen Verletzten mussten die Münchner jedoch auch zuletzt Frusterlebnisse wie beim Pokal-K.o. vor zwei Wochen gegen Bayer Leverkusen und beim 1:2 in Mainz verkraften. «In der Champions League und der Bundesliga haben wir uns in Positionen gebracht, wo wir es selbst in der Hand haben. Im Pokal war es ein bitteres Aus», bilanzierte Eberl.
Die Rückkehr von Kane bringt viel Zuversicht. Erstmals seit seinem Muskelfaserriss beim 1:1 Ende November in Dortmund kann der englische Nationalmannschaftskapitän in der Allianz Arena wieder mitwirken. «Wir haben vorher gesagt, dass wir Harry Kane nicht eins zu eins ersetzen können», sagte Kompany. «Im Sechzehner ist er einer der Besten der Welt – da macht er den Unterschied.»
In dieser Saison traf Englands Nationalmannschaftskapitän 14 Mal in der Bundesliga, fünfmal in der europäischen Königsklasse und einmal im DFB-Pokal. Kane erzielte 2024 die meisten Bundesliga-Tore (29), gefolgt von dem Leipziger Lois Openda (19) auf Platz zwei.
Rückkehr von Xavi Simons vertagt
«14 Tore und sieben Assists – das ist der Unterschied. Das ist das, was Kane ausmacht», sagte Rose, der selbst auf zwei wichtige Rückkehrer zurückgreifen kann. Xaver Schlager wird wieder in der Startelf stehen, David Raum im Kader sein. Offensivstar Xavi Simons ist erst im neuen Jahr wieder dabei.
Die Münchner haben neben Kane auch den Außenverteidiger Alphonso Davies als Alternative, nachdem er einen Muskelfaserriss auskuriert hat. Kompany hat außerdem angedeutet, dass Serge Gnabry nach Knieproblemen dabei sein könnte. Im Tor wird Daniel Peretz Manuel Neuer weiterhin vertreten, nachdem er sich von seinem Rippenbruch erholt hat.
«Am 2. Januar werden noch mehr Spieler dazukommen. Deshalb ist die Pause jetzt auch sehr gut», sagte Kompany. «Ich freue mich auf die freie Zeit. In England haben wir in dieser Zeit noch oft gespielt. Das ist ein Unterschied und das ist gut.»