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Regionen mit schrumpfender Bevölkerung vor großen Herausforderungen

Unterschiede zwischen den Regionen haben in den letzten Jahren abgenommen, jedoch bleiben Herausforderungen bei Fachkräften und anderen Indikatoren bestehen.

In dem 460-Seelen-Ort Maulbach geht Schwein «Berta» über die Dorfstraße zurück in den Stall. (Archivbild)
Foto: Boris Roessler/dpa

Laut einem Bericht der Bundesregierung zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse stehen Regionen mit schrumpfender Bevölkerung derzeit vor großen Herausforderungen. Der Gleichwertigkeitsbericht 2024, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde, zeigt jedoch auch, dass die Unterschiede zwischen den Regionen bei einer Mehrheit der untersuchten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und anderen Indikatoren in den vergangenen Jahren abgenommen haben. Die Ampel-Regierung betont, dass man diesen Fragen in dieser umfassenden Form bisher nicht nachgegangen sei.

Laut den Angaben gleichen sich 27 von insgesamt 38 Gleichwertigkeitsindikatoren an. Dazu gehören das kommunale Steueraufkommen, die Arbeitslosenquote, die Zahl der Straftaten, die Geburtenrate und Lebenserwartung, die Erreichbarkeit des nächsten Supermarkts und der Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche der 400 Kreise und kreisfreien Städte.

Die Regionen haben sich hingegen weiterhin unterschiedlich entwickelt, was den Anteil von Fachkräften und Experten an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrifft. Ebenso sind die Unterschiede in Bezug auf die Wohngebäudedichte, das Verhältnis von Kindern zu Kitaplätzen, den Anteil der Einpersonenhaushalte und den Altenquotienten gewachsen. Keine signifikanten Veränderungen wurden in Bezug auf die Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen (Gender Pay Gap), die Bevölkerungsentwicklung, vorzeitige Sterblichkeit und die Dichte an Hausärzten festgestellt.

Neben der Sammlung vorhandener regionaler Daten, wie z.B. Gewerbeanmeldungen oder dem Anteil Selbstständiger, beinhaltet der Bericht auch die Ergebnisse einer Umfrage. Dabei wird die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit bestimmten Lebensbereichen, Infrastruktur und staatlichen Dienstleistungen untersucht.

Des Weiteren werden detaillierte regionale Daten zum sogenannten Gesamtdeutschen Fördersystem für strukturschwache Regionen (GFS) veröffentlicht, das seit 2020 ein zentraler Bestandteil der Gleichwertigkeitspolitik der Bundesregierung ist. Laut den Angaben belief sich das Fördervolumen des GFS im Jahr 2022 auf 4,2 Milliarden Euro. Knapp über die Hälfte der Mittel wurde 2022 in den ostdeutschen Kreisen verwendet. Ebenso wurden relativ hohe Pro-Kopf-Zahlungen in strukturschwachen Regionen Norddeutschlands, im Ruhrgebiet, in Rheinland-Pfalz, im Saarland und entlang der bayerischen Grenze zu Tschechien verzeichnet.

dpa