Der Iraner setzt sich in «Un Simple Accident» mit Erlebnissen im Gefängnis und der Gewalt des iranischen Regimes auseinander. Jafar Panahi setzte sich gegen 21 andere Filme durch.
Jafar Panahi gewinnt Goldene Palme in Cannes
Mit seinem Film «Un Simple Accident» hat der iranische Regisseur Jafar Panahi die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Das gab die Jury bekannt. Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Schauspielerin Juliette Binoche.
Darum geht es in Panahis Film
Der Iraner setzt sich in «Un Simple Accident» mit Erlebnissen im Gefängnis und der Gewalt des iranischen Regimes auseinander. Panahi hat mit früheren Filmen bereits die Hauptpreise des Filmfests Venedig und der Berlinale gewonnen.
Sein neues Werk erzählt von einer Gruppe ehemaliger Gefangener, die unerwartet den Agenten entführen, der sie angeblich in einem iranischen Gefängnis gefoltert hat. Eines der Opfer der Folter entdeckt den Geheimagenten zufällig wieder und entführt ihn in seinem Bus, um sich zu rächen und ihn zu töten.
Dann beginnt der Mann jedoch zu zweifeln. Er sucht andere Folteropfer auf und gemeinsam versuchen sie zu bestätigen, dass er definitiv der Mann ist, der sie gefoltert hat.
Roadtrip mit ernstem Thema und humorvollen Momenten
Es entsteht ein chaotischer Roadtrip, bei dem die Gruppe in hitzige Diskussionen darüber gerät, was eine angemessene Form der Rache ist. Häufig geht es um die zutiefst gewaltvollen Erfahrungen, die die Beteiligten in Gefangenschaft gemacht haben. Trotz des schweren Themas gibt es im Film aber auch humorvolle Momente.
Die Preisverleihung der 78. Filmfestspiele fand trotz eines größeren Stromausfalls am Samstag in Cannes wie geplant statt.
Das sind die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger
Die Berlinerin Mascha Schilinski gewann für ihr Drama «In die Sonne schauen» den Preis der Jury, den sie sich mit Oliver Laxe für seinen Film «Sirât» teilt.
Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an «Sentimental Value» von Joachim Trier.
Kleber Mendonça Filho erhielt für «O Secreto Agente» den Preis für die beste Regie. Einen Spezialpreis der Jury erhielt Bi Gan für «Resurrection». Der Preis als beste Darstellerin ging an Nadia Melliti für ihre Rolle in «La Petite Dernière».
Wagner Moura wurde für seine Rolle in «O Secreto Agente» von Kleber Mendonça Filho als bester Schauspieler ausgezeichnet. Jean-Pierre und Luc Dardenne erhielten die Auszeichnung für das beste Drehbuch für «Jeunes Mères».