Greenpeace kritisiert fehlende Direktzüge in Europa

Laut einer Analyse von Greenpeace sind europäische Städte viel besser mit dem Flugzeug als mit der Bahn verbunden. Es wäre möglich, mit der bestehenden Infrastruktur in Europa 305 neue direkte Zugverbindungen zwischen Städten zu schaffen, besagt eine neue Studie von Greenpeace.

Greenpeace hat die Zug- und Flugverbindungen zwischen 45 europäischen Großstädten verglichen und das Potenzial für verbesserte Direktzüge untersucht. Laut der Analyse können nur 12 Prozent der insgesamt 990 Verbindungen zwischen den Städten direkt mit dem Zug zurückgelegt werden. Die Anzahl der Direktflüge ist hingegen deutlich höher.

Auf stark frequentierten Strecken wie Paris-Rom, Madrid-Paris oder London-Berlin gab es keine direkten Zugverbindungen. Diese Flugstrecken gehörten zu den am meisten genutzten in Europa, mit jeweils über einer Million Passagieren pro Jahr. Ein Direktzug würde es ermöglichen, diese drei Strecken in 10 Stunden und 30 Minuten zurückzulegen, so die Aussage.

Zugreisen dauern und sind teuer

Aktuell könnten Reisende mit dem Zug um 8.00 Uhr morgens in Paris starten und um 21.30 Uhr in Kopenhagen ankommen. «Aber Sie müssen in Köln und Hamburg zweimal umsteigen und riskieren, zweimal Ihren Anschlusszug zu verpassen», so die Autoren. Zumal sei der Preisunterschied zum Luftverkehr immens. Nur mit sehr viel Glück koste das Bahn-Ticket weniger als 300 Euro. Gleichzeitig verkehrten fünf Fluggesellschaften täglich zwischen Paris und Kopenhagen. Die Preise dort würden bei 14,99 Euro beginnen.

Greenpeace fordert eine neue EU-Bahnstrategie, die Züge gegenüber Flügen priorisiert und direkte Zugverbindungen zwischen europäischen Städten fördert. Mautgebühren für Züge müssten gesenkt und eine Kerosinsteuer eingeführt werden, um Flugreisen zu reduzieren.

„Die Veranstaltung wird am 15. März um 18:00 Uhr im Stadtpark stattfinden“, sagte der Bürgermeister.