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Härtefälle für Nagelsmann: EM-Nominierung nicht leicht

Der erste Akt der Nominierungsshow für die EM ist vorbei. Die weiteren Kandidaten werden nun von Julian Nagelsmann verkündet. Der Bundestrainer habe es sich nicht leicht gemacht, erzählt Rudi Völler.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler (l) und Bundestrainer Julian Nagelsmann kommen zu einem Abendessen im Rahmen des EM-Workshops der Nationaltrainer im Ständehaus.
Foto: Marius Becker/dpa

Die Zusammenstellung des EM-Kaders war für Julian Nagelsmann eine ungewohnte und schwierige Aufgabe – laut Rudi Völler sind heute vor der offiziellen Bekanntgabe des Aufgebots der Fußball-Nationalmannschaft für das Heimturnier vom 14. Juni bis 14. Juli keine kurzfristigen Änderungen mehr zu erwarten.

«Grundsätzlich ist alles fix», sagte der DFB-Sportdirektor am Rande der gestrigen Bekanntgabe der Verlängerung des Sponsoringvertrages des Verbands mit dem Automobilkonzern VW.

«Julian hat doch gemerkt, dass es anders ist als im Club oder bei normalen Länderspielen», berichtete Völler von einem offenbar schwierigen Auswahlprozess. «Ich habe es ja selber mal vier Jahre gemacht Anfang der 2000er Jahre. Wenn du dann so eine Nominierung angehst, gibt es natürlich auch Härtefälle. Das gab es schon immer. Zwei, drei Spieler, denen du dann erklären musst, warum es nicht gereicht hat. Da gibt es auch nicht die hundertprozentigen Wahrheiten», sagte Völler.

18 Tickets schon vergeben

Bereits vor dem offiziellen Nominierungstermin sind durch die einmalige DFB-Aktion der über mehrere Tage laufenden multimedialen Verkündung 18 EM-Fahrer bekannt, darunter Kapitän Ilkay Gündogan, Stammtorwart Manuel Neuer aber auch Turnierneulinge wie Florian Wirtz vom deutschen Meister Bayer Leverkusen und Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München.

Völler war von der Aktion der Vorab-Nennung begeistert. «Diese pfiffige Idee, die muss ich wirklich mal loben. Es hat sich in den Medien ein bisschen was verändert von 2014 bis 2024. Es gibt die sozialen Netzwerke, jeder postet irgendwas. Du kannst eh nichts mehr geheim halten», sagte der 64-Jährige.

Als sicher gilt, dass Mats Hummels und Leon Goretzka keine Einladung von Nagelsmann bekommen. «Es ist immer schöner, den Spielern mitzuteilen, dass sie dabei sind, als die andere Variante», sagte Völler ohne die Namen der beiden Routiniers zu nennen.

Es ist noch nicht sicher, ob Nagelsmann möglicherweise zumindest mit vier Torhütern in die Vorbereitung geht, die am 26. Mai in Blankenhain in Thüringen beginnt. Am Mittwoch wurde Alexander Nübel vom VfB Stuttgart von mehreren Medien als möglicher weiterer Torwart-Kandidat genannt.

Letzte Frist am 7. Juni

Insgesamt kann Nagelsmann 26 Spieler in seinem finalen Turnieraufgebot haben. Dieses muss er erst am 7. Juni um Mitternacht der UEFA melden – also nach den letzten beiden Testspielen am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine und am 7. Juni in Mönchengladbach gegen Griechenland. Deutschland eröffnet die EM am 14. Juni mit dem ersten Gruppenspiel gegen Schottland in München. Weitere Vorrundenkontrahenten sind Ungarn am 19. Juni in Stuttgart und die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt.

Der EM blickt Völler mit großer Vorfreude entgegen. «Man merkt, auch aufgrund der letzten beiden Länderspiele, dass ein bisschen was passiert ist. Egal, wo ich bin, die Menschen freuen sich auf die Europameisterschaft. Das Vertrauen müssen wir auch bestätigen», sagte der Weltmeister von 1990.

dpa