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«Haltlose Unterstellung»: Ludwigsburg reagiert auf Vorwürfe

Nach dem Finanzkollaps der HB Ludwigsburg eskaliert der Streit mit dem Thüringer HC. Der Ludwigsburger Club-Boss spricht von Verleumdung, Neid und Missgunst.

THC-Trainer Herbert Müller macht der HB Ludwigsburg schwere Vorwürfe.
Foto: Marijan Murat/dpa

Der Finanzkollaps der HB Ludwigsburg entwickelt sich zunehmend zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem deutschen Meister und der Konkurrenz. In einer detaillierten Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hat Ludwigsburgs Vorstandsvorsitzender Christian Köhle nun auf die schwerwiegenden Anschuldigungen des Thüringer HC reagiert.

Köhle glaubt, dass vor allem Missgunst hinter der Attacke von THC-Trainer Herbert Müller und Geschäftsführer Maik Schenk steckt. Müller nutzte die Schwächephase seines größten Rivalen in der Handball-Bundesliga aus, um mit unfairen Mitteln für die erlittenen sportlichen Niederlagen der vergangenen Jahre nachzutreten, schrieb Köhle.

Köhle: Verleumderische und haltlose Unterstellungen

Zuvor hatte Schenk den Ludwigsburgern eine «erstunkene und erlogene Meisterschaft» attestiert. Auch von «Betrug» war die Rede. Müller forderte im ZDF, die Meisterschaft rückwirkend abzuerkennen. Die Liga hatte jedoch bereits mitgeteilt, dass Ludwigsburg seinen Titel behalten darf.

Köhle nannte die Aussagen der Rivalen «unüberlegt» und sprach von «haltlosen Unterstellungen und realitätsfernen Forderungen». Müllers Aussagen seien «verleumderisch», strotzten vor «unverhohlener Schadenfreude» und seien getätigt worden, ohne die wahren Hintergründe auch nur ansatzweise zu kennen.

«Der völlig aus der Luft gegriffene Vorwurf Müllers, es hätten sich zwei bis drei Millionen Euro Schulden angehäuft, sowie seine absurde Forderung, durch sportliche Leistung errungene Titel wieder aberkennen zu lassen, werden in ihrer Unverfrorenheit nur noch von Maik Schenks konstruiertem Betrugsvorwurf übertroffen», befand Köhle.

Ludwigsburger Spielerinnen nicht mehr an Verträge gebunden

Die HB Ludwigsburg stellte vor zwei Wochen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Am Montag informierten die Verantwortlichen die Mannschaft darüber, dass die Finanzierung der kommenden Bundesliga-Spielzeit nicht gesichert sei. Die Spielerinnen – darunter viele Nationalspielerinnen – sind nun nicht mehr an ihre Verträge gebunden.

Immer wieder Ärger zwischen THC und Ludwigsburg

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Thüringer HC und der HB Ludwigsburg kommt. Nachdem der Thüringer HC im direkten Duell im März verloren hatte, griff Müller den Konkurrenten auch aufgrund umstrittener Schiedsrichterentscheidungen heftig an.

«Nicht genug, dass die eh alle Vorteile dieser Welt haben. 50.000 Mal mehr Geld als andere und dann kriegen die noch alle Unterstützung, die sie brauchen. Ständig und von allen Seiten», schimpfte Müller damals.

dpa